Tischtennis-Asse und Schwimmer-Premiere Diese Düsseldorfer Sportler starten bei den Paralympischen Spielen

Düsseldorf · Der erst 17 Jahre alte Schwimmer Philip Hebmüller ist der jüngste Teilnehmer aus der Landeshauptstadt. Außerdem reisen gleich drei Tischtennis-Asse nach Paris. Wir haben mit den Athleten über das Sportgroßereignis gesprochen.

  Sie sind Düsseldorfs Medaillenhoffnungen im Tischtennis: Thomas Schmidberger (v.l.), Sandra Mikolaschek und Valentin Baus. Alle drei waren bereits bei den Paralympics 2021 und 2016 dabei. Schmidberger startete auch 2012 in London.

Sie sind Düsseldorfs Medaillenhoffnungen im Tischtennis: Thomas Schmidberger (v.l.), Sandra Mikolaschek und Valentin Baus. Alle drei waren bereits bei den Paralympics 2021 und 2016 dabei. Schmidberger startete auch 2012 in London.

Foto: D.SPORTS/Kenny Beele

Mit einer Medaille sind die Düsseldorfer Athleten von den Olympischen Spielen in Paris zurückgekehrt. Ruderin Leonie Menzel holte Bronze im Frauen-Doppelvierer. Die anderen Sportler aus der Landeshauptstadt, darunter etwa Tischtennisspieler Timo Boll und Stabhochspringer Bo Kanda Lita Baehre, zeigten zwar ebenfalls starke Leistungen – bei der Jagd nach dem Edelmetall gingen sie aber leer aus. Nun greifen ab dem 28. August erneut vier Athleten aus dem von D.Sports geförderten Team Düsseldorf nach Gold, Silber und Bronze. Dann starten in der französischen Hauptstadt die Paralympischen Spiele.

Mit am Start ist der erst 17 Jahre alte Schwimmer Philip Hebmüller vom Düsseldorfer SC 1898. Außerdem treten gleich drei Rollstuhl-Tischtennis-Asse von der Borussia an: Sandra Mikolaschek, Thomas Schmidberger und Valentin Baus. Letzterer hat als Paralympics-Sieger von 2021 einen Titel zu verteidigen. Mit uns haben die Sportler über ihre Vorbereitungen und das Großereignis gesprochen.

Valentin Baus

Für Schwimmer Philip Hebmüller ist es die erste Teilnahme an den Spielen.

Für Schwimmer Philip Hebmüller ist es die erste Teilnahme an den Spielen.

Foto: D.Sports/Kenny Beele

„Den Moment, eine Goldmedaille zu gewinnen, vergisst man nicht. In Tokio habe ich ein paar Tage gebraucht, um das zu verarbeiten. Jetzt sind in Paris die Erwartungen von anderen an mich vielleicht höher. Ich persönlich fühle mich aber entspannter, weil ich schon einmal Gold gewonnen habe. Trotzdem ist das Ziel natürlich auch dieses Mal, den größtmöglichen Erfolg zu erzielen.

Aktuell trainiere ich dafür zwei, manchmal auch drei Mal am Tag. Kurz vorher wird es aber etwas ruhiger, das ist vor so einem Turnier sehr wichtig. Die Zeit nutze ich dann zum Beispiel zum Regenerieren, auch ein paar Dinge muss ich noch besorgen, bevor es losgeht. Ich freue mich auch deshalb auf die Spiele, weil meine Familie und Freunde vor Ort sein werden und
zugucken.“

Sandra Mikolaschek

„Als Zweite der Weltrangliste starte ich mit dem Viertelfinale in die Spiele. Auch deshalb ist natürlich eine Medaille mein Ziel. Aber bei so einem großen sportlichen Wettkampf kann alles passieren und vieles liegt dann auch an der Tagesform. Ich bin mir aber sicher, dass wir aus Düsseldorf mit viel PS auf die letzte Strecke dieses Weltereignisses einbiegen werden. Neben dem Sport freue ich mich auf volle Stadien, das Dorf-Feeling, das Zusammensein mit den anderen Athleten und auch darauf, nah bei anderen Sportarten dabei zu sein. Ich möchte mir zum Beispiel Sitzvolleyball ansehen, wenn es die Zeit zulässt. Dazu habe ich sonst mit meinem Studium und dem Training weniger Gelegenheit. Aus sportlicher Sicht ist es die größte Auszeichnung, eine Medaille zu gewinnen. Für uns bedeuten die Paralympischen Spiele außerdem etwas mehr mediale Präsenz.“

Thomas Schmidberger

„Wir haben die Wettbewerbe in Paris bislang im Stream und TV verfolgt. Es waren sehr emotionale Spiele mit einem begeisterten Publikum und die Organisation lief auch relativ gut. Als Sportstadt sind wir in Düsseldorf gut aufgestellt. Wir sind gut vorbereitet und wissen, dass wir uns zeigen können und um die Medaillen spielen. Mit der Europameisterschaft im September ist das letzte große Turnier noch nicht so lange her (Anmerkung der Redaktion: Thomas Schmidberger und Valentin Baus verteidigten ihre Titel im Einzel und Doppel). Das war im Anschluss aber schnell abgehakt und die Vorbereitungen auf die Spiele in Paris sind gestartet. Dass diese in Europa stattfinden, macht die Vorbereitung etwas entspannter – zum Beispiel wegen der klimatischen Bedingungen. Außerdem sind deshalb vielleicht etwas mehr Freunde und Familie vor Ort, was schön ist. 2021 war das in Tokio wegen Corona nicht möglich und Rio de Janeiro 2016 war für viele auch weit entfernt. In der Vorbereitung gibt es natürlich schon einige Dinge, auf die man verzichtet. Ich freue mich, demnächst mal wieder auf ein Glas Wein oder einen Schluck Bier. So unmittelbar davor liegt mein Fokus aber jetzt auf den Wettkämpfen.“

Philip Hebmüller

„Mein Ziel ist es, bis ins Finale zu schwimmen und dort mitzumischen“, sagte Philip Hebmüller bereits vor einigen Wochen im Gespräch mit unserer Redaktion. Damals waren die Düsseldorfer Athleten im Rathaus der Landeshauptstadt offiziell nach Paris verabschiedet worden. So ganz habe er noch nicht realisiert, dass er bald bei dem Weltereignis antreten werde, so Hebmüller damals. Für den 17-jährigen Schwimmer, der für den DSC antritt, sind die Paralympischen Spiele in Frankreich auch deshalb besonders, weil dies seine erste Teilnahme ist. Internationale Erfolge konnte Hebmüller bereits feiern: Im vergangenen Jahr erreichte der Sportler mit Sehbehinderung zum Beispiel den fünften Platz über 100 Meter Brust bei den Weltmeisterschaften.

(mbo)