Sport für Kinder in Düsseldorf Ein großes Abenteuer für kleine Sportler
Düsseldorf · Noch bis zum 17. August bietet das Olympic Adventure Camp auf der Rheinuferpromenade 52 Sport-, Spiel- und Bewegungsangebote.
Malin hat es bis ganz nach oben geschafft. Die Elfjährige ist im sogenannten Piratennetz gut 17 Meter in die Höhe geklettert. Angst hat sie dabei keine gezeigt, sondern ist schnell und flink auf den einzelnen Seilstücken in die Spitze gekraxelt. Als Lohn, den höchsten Abschnitt der Kletteraufgabe erreicht zu haben, läutet Malin eine direkt unterhalb der Rheinkniebrücke angebrachte Glocke. Kaum ist der Glockenton verklungen, lässt Malin jeden Kontakt zu den Seilen fallen und wird vom Betreuungspersonal des Sportactionbusses (SAB) am Sicherungsseil hängend langsam gleitend zu Boden gebracht. „Jetzt will ich da rüber, zur nächsten Kletteraufgabe“, meint Malin zu ihren Eltern und deutet auf die nur wenige Meter entfernt stehende Kletterwand.
Das Piratennetz ist nur eines von insgesamt 52 Sport-, Bewegungs- und Spielangeboten, die noch bis einschließlich 17. August vor dem Landtag unterhalb der Rheinkniebrücke und auf der Rheinuferpromenade Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen sechs und 21 Jahren kostenfrei zur Verfügung stehen. Das Olympic Adventure Camp verwandelt gut 56 000 Quadratmeter Düsseldorfer Boden in den wohl deutschlandweit größten bewegungsorientierten Vergnügungspark. „Wir lassen uns aber nicht die Ausweise zeigen, um das Alter zu überprüfen“, witzelt Joachim Möntmann vom städtischen Jugendamt. „Wir wissen ja, dass auch viele kleinere Kinder kommen und Eltern wieder zu Kindern werden, wenn sie beim Olympic Adventure Camp sind.“ Deshalb gibt es auch so einige Spielangebote für die ganz Kleinen – und auch für die Großen existiert die eine oder andere Mitmach-Möglichkeit. Allerdings ist das Olympic Adventure Camp in allererster Linie auf die jüngere Zielgruppe zugeschnitten. „Wenn die Angebote niederschwellig genug sind, dann probieren die Kinder alles aus“, weiß Möntmann.
Und recht hat er, denn Malin und ihre achtjährige Schwester Marie wollen wieder etwas Neues ausprobieren. „Wir sind absolute Fans des Olympic Adventure Camps. Die Kinder haben jede Menge Spaß und wir feuern an“, verrät Mutter Ramona. „Am liebsten würde ich auch ein paar Sachen ausprobieren, aber es wäre doch zu peinlich, wenn die Kinder einem alles vormachen. Es wäre am besten, wenn es einen geheimen Elterntag gäbe.“
Erste Klettererfahrungen hatten Marie, Malin und die Eltern schon im Hochseilgarten am Unterbacher See gemacht, aber die Vielfalt in der letzten Ferienwoche rund um den Amtssitz des NRW-Ministerpräsidenten ist unschlagbar. Allein im Bereich Klettern stehen neun verschiedene Stationen zur Verfügung. „Hier findet doch jedes Kind mindestens zehn Sachen, die ihm Spaß machen“, vermutet Malins Vater Timo. „Die Vielfalt ist einfach einmalig. Und alles kann man kostenlos ausprobieren, wo man woanders Eintritt für zahlen muss.“
Das Olympic Adventure Camp ist eine gesamtstädtische Gemeinschaftsveranstaltung unter der Federführung des Sport- und Jugendamtes. Mit dabei sind auch das Umweltamt, die Bädergesellschaft, die Stadtwerke und der Stadtsportbund. Von der Stadt sind insgesamt 67 Mitarbeiter ständig im Einsatz, dazu kommen die Mitarbeiter des Sportactionbusses und die vielen freiwilligen Übungsleiter aus 17 Sportvereinen. Mit dabei sind auch die Borussia (Tischtennis), RC Germania (Rudern) und der Deutsche Fecht-Club Düsseldorf. Mitglieder aus diesen Vereinen waren bei den Olympischen Spielen in Paris aktiv.
Die meisten der Angebote sind auch inklusiv – das heißt, auch Menschen mit Behinderung können sich ausgelassen vergnügen. Und damit schließt sich ein Kreis, zwischen Klein-Paris und der französischen Hauptstadt. Denn in Paris werden vom 28. August bis 8. September die Paralympics, die Weltspiele der Behinderten Sportler, veranstaltet.