Hochzeitswiese in Urdenbach Ehepaar aus London bekommt Baum in der Urdenbacher Kämpe

Düsseldorf · 18 neue Bäume in der Urdenbacher Kämpe wurden Brautpaaren übergeben. Eine besondere Überraschung war das für ein Ehepaar aus London.

Julian und Angeli Hörner wurden mit ihrem Birnbaum auf der Hochzeitswiese überrascht.

Foto: Anne Orthen

Gerade aus London angekommen, wartete auf Angeli und Julian Hörner eine besondere Überraschung in der Urdenbacher Kämpe. Das Ehepaar gehörte zu den 18 Paaren, die auf der Hochzeitswiese ihren eigenen Obstbaum bekamen. Die Idee zum besonderen Geschenk hatte Julians Mutter Claudia Monno-Heusler: „Ich habe den Baum schon im März 2023 geordert und dann dachte ich, wir können den Baum direkt im Herbst besuchen“, sagte sie. Das Paar heiratete im Oktober 2023 in London und wusste bis zum Wochenende nichts von diesem Geschenk. „Wir haben das geheim gehalten, denn durch das Hochwasser wurde der Übergabe-Termin verschoben“, sagt Claudia Monno-Heusler.

Jetzt war es endlich so weit und Julian und Angeli sehr überrascht. „Ich war früher oft in der Urdenbacher Kämpe spazieren“, sagte Julian Hörner. Nun kann das Paar erstmals Baum, vor dem auch eine Plakette auf einer kleinen Steele zu finden ist, auf der Wiese besuchen. „Es ist eine Rheinische Speckbirne, das soll ein großer Baum werden“, sagte Julian Hörner.

Das Übergabefest für alle Brautpaare und ihre Begleitungen startete mit einem Empfang und Häppchen auf der Terrasse des Restaurants Extratour Zum Alten Rhein. Die Vorsitzende von Pro Düsseldorf, Renate Böhm, begrüßte die Paare und ihre Begleitungen. „Das ist jetzt wahrscheinlich der letzte Standort hier in Urdenbach an Hochzeitsbäumen, die Standorte der Stadt Düsseldorf sind relativ knapp“, sagte sie.

Pro Baum bekommt Pro Düsseldorf eine Spende von 300 Euro, die die Organisation dann um 190 Euro aufstockt. Gepflanzt wurden die aktuellen Hochzeitsbäume im Herbst letzten Jahres. Sie sind also noch klein und brauchen noch einige Jahre, bevor sie Früchte tragen.
Robert Scheuss von der Unteren Naturschutzbehörde erklärte den neuen Baumpatinnen und Baumpaten das Projekt: „Wir haben ein Streuobstwiesenprogramm, gepflegt werden die immer einmal im Jahr und geerntet werden die älteren Bäume ab dem 17. September.“ Streuobstwiesen seien sehr artenreich, ein wertvoller Lebensraum und insofern optimal für den Naturschutz. „Hier in der Urdenbacher Kämpe sind mit die meisten Obstbäume und alle, die hier gepflanzt wurden, sind alte Sorten“, sagte er.

Für die Paare hatte er auch weitere Informationen: „Das wird scheinbar ein fruchtbares Jahr, denn es ist das erste Mal seit 80 Jahren, dass hier Störche gebrütet haben in der Urdenbacher Kämpe“, sagte er.

Carolin und Michael Nunnenkamp bekamen auch einen Hochzeitsbaum geschenkt: „Wir wohnen fünf Minuten entfernt und das war eine sehr schöne Überraschung“, sagten sie. „Wir haben die rote Ananasrenette gewählt“, sagte Michael Nunnenkamp. Beide fahren auch oft mit dem Fahrrad an der Wiese vorbei, auf der nun ihr erster Apfelbaum steht. In diesem Jahr konnten die Paare besondere heimische Obstsorten aussuchen: Drei Eheleute wählten die Rote Ananasrenette, andere bevorzugten Zitronenbirnen, Rheinische Speckbirne, die Doppelte Philippsbirne oder mit Raafs Liebling eine weitere Apfelsorte. Gleich vier Mal wurde Schürmanns Langenfelder Apfel ausgesucht. Neben den gerade frisch verheirateten Paaren entschieden sich auch lang verheiratetet Paare für einen Hochzeitsbaum als besondere Erinnerung. Ein Baum wurde zum 30. Hochzeitstag gepflanzt, ein weiterer zum zehnten Hochzeitstag.

Besuchen können die Paare ihre Bäume nicht regelmäßig, denn es handelt sich um ein absolutes Naturschutzgebiet. Häufiger weiden dort auch Kühe auf den Wiesen. Gespannt liefen alle Gäste gemeinsam zu den jungen Bäumen und begutachteten die kleinen Schilder, um Hinweise auf ihren eigenen Baum zu finden. Für Julian und Angeli ist das besondere Geschenk eine tolle Sache. Es ist ihr erster Baum und in ihrer Londoner Wohnung haben sie demnächst nur einen ganz kleinen Garten.