Schule in Düsseldorf Die Mensa wird das neue Prunkstück
Düsseldorf · Die Rolandschule wird für 16 Millionen Euro erweitert. Der Neubau kann vielfältig genutzt werden und dient auch als Versammlungsstätte.
Die denkmalgeschützte, 1957 nach Entwürfen des Architekten Paul Schneider-Esleben (Mannesmann-Hochhaus, Haniel-Garagen) gebaute Rolandschule wird um einen Zug erweitert, und das ist auch dringend notwendig, denn sie platzt aus allen Nähten. Zu den mehr als 400 Schülern in 14 Klassen kommen laut Schulverwaltungsamt im neuen Schuljahr 113 weitere Kinder hinzu. Damit überhaupt vier Klassen gebildet werden konnten, musste die Schule zuletzt Fachraumnutzungen und Flächen zur Differenzierung zugunsten allgemeiner Unterrichtsräume aufgegeben. Immerhin: Die Bausubstanz des Bestandsgebäudes ist nach einer umfassenden Sanierung vor 20 Jahren solide, auch Schadstoffe wie Asbest und PCB wurden damals entfernt.
Die Baugrube für den Erweiterungsbau ist bereits ausgehoben, insgesamt rund 16 Millionen Euro sollen investiert werden. Die Neubauplanung berücksichtigt mit Blick auf den ganztägigen Betreuungsanspruch bis 2029 bereits nachfrageorientiert eine 100-prozentige Versorgung für die Bereiche Mittagsverpflegung und Freizeitgestaltung. Durch eine schulorganisatorische Neustrukturierung der Nutzungen können im circa 4400 Quadratmeter großen Bestandsgebäude künftig alle benötigten Klassen- und Ganztagsräume für eine vierzügige Schule realisiert werden. Die Räume werden ganztägig multifunktional genutzt, sodass größtmögliche Synergieeffekte entstehen. Der ehemalige Singsaal wird zum Beispiel umgebaut und soll künftig als offene Lernlandschaft mit Bibliothekscharakter dienen. Neben diesen organisatorischen Änderungen sind auch bauliche Veränderungen im Bereich der Verwaltung im ersten Obergeschoss notwendig, das Lehrerzimmer muss ebenfalls vergrößert werden. An der Südfassade wird zudem ein Aufzug angebaut.
In dem gerade entstehenden Erweiterungsbau ist dann ausreichend Platz für eine Mensa. In drei Schichten werden perspektivisch bis zu 464 Kinder über eine Ausgabeküche im Cook-&-Chill-Verfahren mit Essen versorgt. Die Mensa mit zuschaltbarem Musikraum dient der Schulgemeinschaft aber auch als multifunktionale Versammlungsstätte für 270 Personen. Der Raum soll zudem im Rahmen von Ganztagsangeboten im Vor- und Nachmittagsbereich genutzt werden – unter anderem für Bewegungs-, Theater- und Entspannungsangebote. Als Gemeinschaftsgrundschule feiert die Schulgemeinschaft auch zahlreiche unterschiedliche kulturelle und religiöse Feste im Kalenderjahr. Darüber hinaus wird die Versammlungsstätte für die Ein- und Ausschulungsfeiern und für Informationsveranstaltungen genutzt.
Bedingt durch die Unterbringung der Klassen- und Ganztagsräume im Bestandsgebäude werden im Erweiterungsneubau neben der Mensa die notwendigen Flächen für Differenzierungsangebote sowie Fachräume realisiert, darunter auch ein neuer Werkraum sowie ein Snoezelraum, der zur Entspannung dienen soll. Der Entwurf des Neubaus orientiert sich gestalterisch mit dem ausgewählten Farb- und Materialkonzept am denkmalgeschützten Bestand. Die Planung sieht eine klare und deutliche Trennung zwischen den Bestandsbauten des Hauptgebäudes, der Turnhalle und dem solitären Erweiterungsneubau vor.
Umbauarbeiten an den Freianlagen der Rolandschule finden nicht nur im direkten Umfeld des Neubaus, sondern auch punktuell im Innenhof des alten Gebäudes statt. Da auch die Außenanlagen unter Denkmalschutz stehen, erfolgen hier nur minimale Eingriffe. Durch die Anbindung des Neubaus an die Fernwärme sind Teilbereiche der Schulhoffläche zu öffnen und anschließend wiederherzustellen. Dem Neubau wird eine gepflasterte Freifläche mit einer Treppenanlage zur bestehenden Schulhoffläche vorgelagert. Die Platzfläche wird mit einer Reihe aus kleinen Bäumen begrünt. Ausgestattet wird dieser Freibereich mit einem Multifunktionsspiel sowie verschiedenen Sitzmöglichkeiten. An der Ostseite des Grundstückes wird eine neue Zufahrt für den Anlieferverkehr der Mensa hergestellt. Die Einfahrt an der Rolandstraße wird verbreitert. Die komplette Fertigstellung ist für das dritte Quartal 2025 geplant.