„Die schnellste Straße der Welt“ So lief die dritte Ausgabe der Kö Meile

Düsseldorf · Der Brite Elliot Giles stellt bei der Kö-Meile einen neuen Weltrekord auf. 2900 Sportler waren bei den verschiedenen Läufen dabei.

Der Brite Elliot Giles im Ziel nach seinem Weltrekord.

Der Brite Elliot Giles im Ziel nach seinem Weltrekord.

Foto: RP/Ralph-Derek Schröder

(faja) Begeistert rissen Veranstalter Max Thorwirth und seine Mitstreiter sowie die vielen Zuschauer die Arme in die Höhe. Spitzenläufer Elliot Giles stellt bei der Kö-Meile einen neuen Weltrekord auf. Nach der 1609 Meter langen Distanz bleibt die Uhr bei 3:51,30 Minuten stehen. Das ist die schnellste Zeit, die über diese Distanz je auf der Straße gelaufen worden ist. „Düsseldorf hat die schnellste Straße der Welt“, sagte Max Thorwirth mit einem strahlenden Lachen und zog begeistert Fazit der dritten Auflage der Veranstaltung.

Elliot Giles schrieb Laufgeschichte, als er beim Eliterennen der Männer die Straßenmeile in einem packenden Finale in 3:51,30 Minuten absolvierte und damit die noch inoffizielle Bestmarke des kenianischen 800-Meter-Olympiasiegers Emmanuel Wanyonyi (3:54,60) aus dem Frühjahr deutlich unterbot. 60 Sekunden nach seinem fantastischen Rennen hatte Giles schon wieder Luft für ein Interview. „Weltrekord, das hört sich wirklich gut an, nicht wahr?“, sagte er lachend. „Ich habe es total genossen. Ich wusste, dass jemand schnell laufen würde. Ich wusste, dass ich den britischen Rekord brechen kann. Ich war mir aber nicht sicher, ob es ein Weltrekord wird.“

Der 30-jährige Brite aus Birmingham sorgte mit seinem Auftritt für eine kleine Überraschung. Denn Olympia-Medaillengewinner Yared Nuguse hatte angekündigt, Weltrekord laufen zu wollen. Er unterbot auch Wanyonyis Zeit und stellte mit 3:51,90 Minuten einen US-amerikanischen Rekord auf, doch Giles war eben noch einen Hauch schneller und kam zwei Schritte vor ihm ins Ziel. Vincent Keter aus Kenia belegte in 3:54,90 Minuten den dritten Platz und feierte ebenfalls einen nationalen Rekord. Und auch der Niederländer Jesse Fokkenrood blieb mit 3:58,8 Minuten unter Landes-Bestzeit. Giles ist überzeugt, dass auf der schnellen Strecke rund um die Kö noch bessere Zeiten möglich sind. Und das glaubte man ihm, wenn man sah, wie frisch er unmittelbar nach dem Rennen wirkte. „Nachdem ich dieses Rennen gelaufen bin, denke ich, dass man es mindestens drei Sekunden schneller gewinnen kann als heute“, sagte er. „Es fühlte sich einfach so gut und leicht an.“ Im Frauenrennen setzte sich die Niederländerin Marissa Damink in 4:30,30 Minuten vor der Spanierin Esther Guerrero (4:31,20) und Anna Camp-Bennett (4:32,8) aus den USA durch. Die Weltklasse-Auftritte waren das sportliche Highlight der Lauf-Party, die bei ihrer dritten Auflage abseits der Höchstleistungen noch mehr zu bieten hatte. Mit rund 2900 Teilnehmerinnen und Teilnehmern verzeichnete die Kö-Meile in diesem Jahr einen neuen Rekord – fast 1000 mehr als im Vorjahr. Max Thorwirth war total happy, wie er erklärte. Er war erstmals nicht mitgelaufen und genoss die Veranstaltung an der Strecke. „Ich glaube, den Tag und das Rennen werden viele Zuschauerinnen und Zuschauer noch lange in Erinnerung behalten. Der gesamte Tag war ein Traum. Ich bin wirklich, wirklich zufrieden und stolz auf mein gesamtes Team. Genauso toll wie der Weltrekord ist es für mich, diese große Freude und Begeisterung aller Teilnehmer am Laufen zu sehen.“

Unter dem Motto „Jemeensam Ballern“ verwandelte sich die Düsseldorfer Kö im dritten Jahr in Folge in eine amtlich vermessene Laufstrecke. Ausgelassene Stimmung herrschte nicht nur in der Cheerzone am Graf-Adolf-Platz, sondern auch auf der Zielgeraden vorbei an der „Run and Vibe“-Area sowie in Südrichtung auf der Königsallee, wo alle Läuferinnen und Läufer, von Amateuren bis Profis, von den Anfeuerungsrufen der Zuschauer getragen wurden. Regelmäßig knallten Konfettikanonen entlang der Strecke. Insgesamt elfmal fiel am Sonntag der Startschuss. Angeboten wurden Distanzen für alle Generationen über die Meile und 5 Kilometer sowie eine halbe Meile und 300 Meter für die Kleinsten.