3:0-Sieg gegen Bad Homburg Borussia zurück in der Erfolgsspur

Düsseldorf · Nach der Pleite in Fulda meldet sich der Meister mit einem 3:0 gegen Bad Homburg zurück. Källberg, Stumper und Qiu überzeugen.

Düsseldorfs Anton Källberg in Aktion.

Foto: dpa/Tom Weller

Die Formkurve der Borussen geht nach oben. Nach der niederschmetternden 0:3-Niederlage in der Tischtennis-Bundesliga in Fulda-Maberzell konterte der amtierende Meister mit einem 3:0 über den starken Aufsteiger TTC OE Bad Homburg. „Es fühlt sich natürlich gut an, wieder zu gewinnen. Wir haben alle gut gespielt“, urteilte Borussia-Akteur Anton Källberg.

Mit „alle“ waren neben ihm selbst Kay Stumper und Dng Qiu gemeint, wobei Stumper und Källberg ihre Rehabilitation nach dem Maberzell-Desaster berieben. Qiu hatte in Fulda nicht gespielt. Gegen Bad Homburg verzichteten die Borussen auf den Einsatz von Rekord-Europameister Timo Boll.

Sein Nachfolger in puncto kontinentaler Titelträger, eben Dang Qiu, erhielt gegen den Aufsteiger auch die erste Bewährungschance. Gegen den 22-Jährigen Ungarn Csaba Andras war Qiu der haushohe Favorit, liegen doch satte 458 Weltranglistenplätze zwischen dem Borussen Andras. Dass das in der TTBL aber keine große Rolle spielt und niemand vor Ehrfurcht erstarrt, wenn es gegen den Rekordmeister und seine Startruppe geht, musste Qiu erleben. Die Bad Homburger waren mit viel Selbstvertrauen zum Meister gefahren, hatten sie doch zum Saisonauftakt dem Champions-League-Sieger 1. FC Saarbrücken einen heißen Kampf geliefert und nur mit 2:3 verloren und einen Spieltag später mit 3:1 den ersten Meisterschaftserfolg nach dem Aufstieg gefeiert. Spätestens ab Satz Nummer zwei merkte man genau das dem Ungarn an. Er hatte sich in der „Höhle des Löwen“ frei gespielt und bot Olympia-Teilnehmer Qiu eine Match auf Augenhöhe. Seine Nervenstärke bewies Andras in Durchgang zwei, den der Bad Homburger in der Verlängerung mit 15:13 gewann. Bei Qiu hatten sich ein paar leichte Fehler eingeschlichen. In der Crunchtime schraubte Qiu Fokus und Leistung noch einmal nach oben. Im Entscheidungssatz lag Qiu bereits 3:7 hinten, drehte dann aber auf und gewann 11:8. Die Borussen führten 1:0.

Kay Stumper erhielt nach dem nicht so überzeugenden Auftritt in Fulda eine weitere Liga-Bewährungschance, und diese nutzte der 22-Jährige. Gegen den talentierten Japaner Yuma Tsuboi präsentierte sich der Borussia-Youngster in allerbester Spiellaune. Das Ergebnis: Nur einen Satz musste der Düsseldorfer abgeben und machte das 2:0 für den Gastgeber.

Und dann kam das, worauf sich viele am meisten gefreut hatten – das Duell der beiden Schweden Källberg und Kristian Karlsson. Für Karlsson war die Begegnung nicht nur deshalb besonders, weil es gegen einen Nationalmannschaftskameraden und Freund ging. Karlsson war sechs Jahre lang mit Leib und Seele Borusse, gewann in der Zeit zweimal die Champions League, viermal die Meisterschaft und dreimal den nationalen Pokal. „Es ist etwas Besonderes für mich, im CenterCourt zu spielen. Dieser Platz hat für mich und meine Karriere eine große Bedeutung“, offenbarte Karlsson.

Das Schweden-Duell hielt auch meistens, was es versprochen hatte. Blitzschnelles, druckvolles Tischtennis mit unglaublichen Reaktionen und fantastischen Ballwechseln. Källberg war am Ende noch ein bisschen druckvoller, spielte noch platzierter und entschied so die Partie für sich. „Kristian und ich sind beide voll fokussiert und mit voller Spannung ins Spiel gegangen“, meinte Källberg. „Es passiert halt, dass wir die eine Woche im selben Team kämpfen und uns dann als Gegner gegenüberstehen. Wir wollten das Spiel beide auf jeden Fall gewinnen.“ Källberg tat es.