Tischtennis Borussias erfolgreicher Umbruch
Zehn Siege in elf Pflichtspielen beeindrucken. In der Champions League soll Freitag der Gruppensieg her.
Düsseldorf. Tabellenführung in der Tischtennis-Bundesliga und vorzeitige Qualifikation für das Viertelfinale in der Champions League. Die erste Saisonhälfte hätte aus Sicht von Borussia Düsseldorf kaum besser verlaufen können. Zehn Siege in elf Pflichtspielen hat die Mannschaft von Trainer Danny Heister bislang eingefahren. Nur das Auftaktspiel in der Bundesliga in Ochsenhausen ging verloren. Danach war der Rekordmeister weder national noch international zu stoppen.
„Nach unserem personellen Schnitt im Sommer gibt es nicht viel zu meckern“, sagt Andreas Preuß. Doch der Manager warnt: „Die Saison ist noch verdammt lang. Wir haben große Ziele und dafür noch viel Arbeit vor uns.“ Dazu gehört nicht weniger als das nationale Double und in der Champions League soweit wie möglich zu kommen. Das nächste Etappenziel für den unaufhaltsam scheinenden Borussia-Express ist Freitag Abend der Gruppensieg in der Champions League. Gegen den französischen Club Chartres ASTT soll Freitag (18 Uhr, Tischtennis-Zentrum) der fünfte Sieg im fünften Spiel der Königsklasse eingefahren werden.
Nach den Abgängen von Panagiotis Gionis und Patrick Franziska ist der Umbruch im Team schneller geglückt als einige Beobachter erwartet hatten. Die beiden Schweden Kristian Karlsson und Anton Källberg sowie der Österreicher Stefan Fegerl haben sich zeitnah akklimatisiert — in der Stadt und im „besten Club Europas“, wie Karlsson sagt.
„Das Team tritt gemeinschaftlich auf. Es ging alles sehr schnell“, beschreibt Heister die bisherige Entwicklung. Ein ganz so eingeschworener Haufen wie in den vergangenen Jahren mag das neu formierte Team noch nicht sein. Dies sei aber nur eine Frage der Zeit. „Wir werden immer mehr zur Einheit“, verrät Fegerl, der sich nach anfänglichen Startschwierigkeiten ebenfalls pudelwohl zu fühlen scheint. „Mein persönlicher Start war etwas holprig. In einem neuen Club möchte man sich immer doppelt beweisen. Das war schon eine Drucksituation“, gibt der 28-Jährige zu.
Mit einem Erfolg gegen Chartres würde die Borussia nicht nur Platz eins bereits vor dem abschließenden Gruppenspiel im polnischen Torun sicher haben. Zugleich würden Boll und Co. dem Topteam aus dem russischen Orenburg mit Deutschlands Spitzenspieler Dimitrij Ovtcharov bis zu einem möglichen Finale in der Champions League aus dem Weg gehen. „Einen Wunschgegner für das Viertelfinale haben wir nicht. Da kommen ohnehin nur noch schwere Mannschaften auf uns zu“, sagt Preuß.
Der Endspurt vor der kurzen Weihnachtspause führt die Borussia am Sonntag gleich zum nächsten Höhepunkt. Im abschließenden Hinrundenspiel der Bundesliga gastieren die Düsseldorfer beim Tabellenzweiten TTC Fulda-Maberzell. „Die werden sich gegen uns sicher etwas ausdenken“, glaubt Timo Boll. „Ich hätte nichts dagegen, gegen einen Abwehrspieler zu spielen. Die liegen mir immer.“
Ein Erfolgsrezept der Borussia in dieser Saison ist laut Trainer Heister der unbändige Wille der Spieler, sich immer weiter verbessern zu wollen. „Alle sind mega heiß. Das Training hat ein sehr hohes Niveau“, erklärt der Niederländer. Hohes Niveau verspricht auch das anstehende Wochenende.