Borussia fertigt Plüderhausen ab
Nach der Pokal-Niederlage gibt es auch ohne Boll einen Sieg.
Düsseldorf. Als „Krisensitzung“ wollte es Borussia-Manager Andreas Preuß nicht bezeichnet wissen. „Bei der Betrachtung der vergangenen Wochen müssen wir ganz realistisch bleiben.“
Auf ein oder zwei Bier kamen die Spieler und Verantwortlichen nach dem bitteren Pokal-Aus noch abends an der Bar des „Hotel Europa“ in Stuttgart zusammen. Es ging um das „Einschwören“ auf die Restsaison, nachdem bereits zwei der drei Titel aus dem vergangenen Jahr nicht mehr zu verteidigen sind.
Ohne den noch nicht genesenen Timo Boll und mit drei kürzlich noch verletzten Akteuren war gegen den haushohen Favoriten und späteren Pokalsieger 1. FC Saarbrücken nicht viel Land zu gewinnen im Viertelfinale des „Final 8“-Turniers.
Boll bedauerte es selbst am meisten, der Mannschaft nicht helfen zu können: „Aber mein Arzt hat mir geraten, noch nicht wieder in einen Wettkampf einzusteigen, bei dem ich 100 Prozent meiner Leistung abrufen muss.“
Manager Preuß sah in der Situation auch die Verantwortung des Klubs gegenüber dem deutschen Tischtennis von höherer Bedeutung: „Im Sinne einer vernünftigen Vorbereitung auf die Mannschafts-WM und die Olympischen Spiele haben wir unsere eigenen Bedürfnisse zurückgestellt.“
Diese Entscheidung fiel den Borussia-Verantwortlichen auch deshalb leicht, weil sowohl Champions-League- als auch Pokal-Aus finanziell keine gravierenden Folgen haben. Mal abgesehen von den Titelprämien in den Wettbewerben. „Es sind leichtere Einbußen, das hält sich in Grenzen“, bestätigt Preuß.
Etwas schmerzhafter sei es für die Borussia-Profis, die durch das „ausgewogene Prämiensystem“ deutlich besser verdienen, wenn sie Titel gewinnen. Entsprechend motiviert dürften sie an die Titelverteidigung in der Tischtennis-Bundesliga gehen. Das gestrige, klare 3:0 beim SV Plüderhausen war ein erster Schritt, der die Borussia wieder etwas sicherer in den vier Play-off-Rängen stehen lässt. m.g.