Charlison Benschop spürt Konkurrenzkampf

Der Stürmer laboriert im Moment an muskulären Problemen, soll aber beim Saisonstart zu 100 Prozent fit sein.

Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Und wieder greift sich Charly Benschop in die rechte Seite seines Bauches. Gerade hat er bei einer Trainingsübung den Ball mit voller Wucht knapp am Tor vorbeigeschossen. Ideal läuft es für den Niederländer und besten Torschützen der Fortuna in der vergangenen Saison (zwölf Treffer) in der Vorbereitung in Maria Alm noch nicht. „Wegen seiner Bauchschmerzen müssen wir uns keine Sorgen machen“, sagt Ulf Blecker, einer der beiden ins Trainingslager mitgereisten Ärzte der Fortuna. „Das ist eine Muskelgeschichte und sollte bald abgeklungen sein.“ Entwarnung also für Benschop. Doch vollkommene Fitness bedeutet auch für ihn keine Stammplatzgarantie. „Ein austrainierter Körper ist für die Art meines Spieles sehr wichtig“, sagt der 24 Jahre alte Stürmer, der den inzwischen härteren Konkurrenzkampf deutlich spürt. „Wir haben eine größere Qualität. Und wir müssen spätestens ab dem Saisonstart zeigen, was in uns steckt.“ Angst, seinen Stammplatz zu verlieren, zeigt das Kraftpaket nicht. Dass man den Niederländer häufiger vorwirft, er würde zu oft alleine den Torabschluss suchen, sieht der immer gut gelaunte Benschop gelassen.

„Tore selbst zu erzielen, ist für mich gar nicht so wichtig“, sagt er. „Ich spiele für das Team und freue mich genau so über eine Torvorbereitung wie über ein eigenes Tor.“ Er werde mit aller Kraft für das Team und den Erfolg der Fortuna arbeiten. Schließlich hat Benschop auch ein hohes Ziel. Als er die Feierlichkeiten zum WM-Gewinn der deutschen Mannschaft im Fernsehen verfolgte, dachte er wieder einmal darüber nach, wie schön es wäre, für sein Land zu spielen. „Ich habe mich natürlich für die deutsche Mannschaft gefreut, aber wenn mein Heimatland das geschafft hätte, wäre es viel schöner gewesen.“ Charly Benschop möchte Nationalspieler werden. „Ich muss ruhig bleiben und meine Leistung bringen. Ich bin mit 24 Jahren ja auch noch jung genug.“

Doch eine Voraussetzung müsste für eine mögliche Berufung zunächst erfüllt sein. „Um ins Blickfeld der niederländischen Nationalelf zu gelangen, muss ich erstklassig spielen“, sagt Fortunas Stürmer. „Deshalb wäre es das große Ziel, mit der Fortuna schnellstmöglich aufzusteigen.“ Bei einer WM für sein Land aufzulaufen - „das wäre ein Traum“. Dass sich Benschop mit ganzem Herzen für seinen Verein einsetzen wird, ist offensichtlich. „Es war für mich ganz wichtig, nach dem einen Jahr als Leihspieler fest zur Fortuna zu gehören“, sagt er. Dass er sich wohlfühlt, zeigt er eigentlich jede Sekunde. Da fallen auch die Bauchschmerzen kaum mehr ins Gewicht.