Peter Wright ist Düsseldorfer Dart-Champion
Tolle Stimmung im Maritim Hotel. Die Fans feiern die Spieler — und auch sich selbst.
Düsseldorf. Peter Wright ist der neue European Dart Open Champion von Düsseldorf. In einem hochklassigen Finale setzte sich der Engländer vor knapp 2000 Zuschauern im ausverkauften Maritim Hotel am Flughafen mit 6:2 gegen Simon Whitlock durch. Für den Sieg kassierte Wright ein Preisgeld in Höhe von 20 000 Pfund (ca. 24 000 Euro), der unterlegene Australier darf sich immerhin noch über einen Scheck in Höhe von 8000 Pfund (ca. 9600 Euro) freuen.
Wenn allerdings im Maritim Hotel Männer wie Schornsteinfeger, Hasen, Mexikaner oder in anderen lustigen Kostümen rumlaufen, dann rückt der Sport zwangsläufig in den Hintergrund. Die meisten Fans spielen in den Kneipen Elektronik-Dart und rennen dem Veranstalter, der Professional Dart Corporation, die Bude ein. Knapp 9000 Fans fanden am Wochenende wieder für ausverkaufte Sessions.
Und das, obwohl die deutschen Pfeile-Werfer international kaum keine Rolle spielen. Mit Martin Schindler, Michael Hurtz, Arman Ertur und Michael Rosenauer erreichten vier Akteure die letzte Qualifikationsrunde, doch nur der Bad Nauheimer Rosenauer schaffte den Sprung ins Hauptfeld und bezwang in der ersten Runde sogar den Österreicher Mensur Suljovic.
In Runde zwei war dann allerdings auch Endstation für den Hessen. Gegen den englischen Spitzenspieler Dave Chisnall gab es eine deutliche 2:6-Niederlage. Als Trostpflaster gab es immerhin noch 1250 Pfund (ca. 1500 Euro).
„Ich bin nicht so richtig in einen Lauf hineingekommen“, sagte Rosenauer nach dem Match, „und das ist gegen so einen Weltklassespieler wie Chisnall fatal.“ Trotzdem war Düsseldorf für ihn mal wieder etwas ganz Besonderes. „Die Stimmung hier in der Halle ist phänomenal. Als ich gespielt habe und die Fans immer wieder meinen Namen und Deutschland gerufen haben, da habe ich schon Gänsehaut bekommen.“
Die Dart-Fans sind halt etwas verrückter als die Fans anderer Sportarten. Hier steht der Spaß im Vordergrund und vor allem feiert man sich auch gerne selbst. Wolfgang Ludermann, Guido Bolten und Meinolf Ständer verkleiden sich wie Simon Whitlock. „Bei fast jeder Veranstaltung trifft er sich mit uns zu Foto.“ Mit selbst gebastelter Perücke und angeklebten Bärten sehen sie aus wie ihr Idol und besuchen viele Turniere. Im September fahren sie sogar drei Tage nach Sindelfingen.
Auch Champion Peter Wright ist ein Typ für sich. Bei jedem Turnier verpasst ihm seine Frau Joanne eine neue Irokesenfrisur in den verschiedensten Farben. Kein Wunder, die Dame hat ihr Handwerk gelernt, denn sie hat eine Ausbildung zur Friseurin hinter sich.