Darts: Der etablierte Kneipensport
Zum vierten Mal findet ein hoch dotiertes Turnier in Düsseldorf statt. Der Sieger der European Darts Open kassiert rund 25 000 Euro.
Düsseldorf. Ab Freitag treffen sich die besten Pfeile-Werfer der Welt im Maritim Hotel am Düsseldorfer Flughafen. Gesucht wird der European Darts Open-Champion. Das ist ein Titel, der sich nicht nur sportlich, sondern auch finanziell lohnt. Insgesamt geht es bei dem Turnier der Professional Darts Corporation (PDC) um 100 000 Pfund (knapp 126 000 Euro). Für den Titel gibt es 20 000 Pfund (etwa 25 000 Euro).
Der einstige Kneipen-Sport erlebt seit einigen Jahren einen unglaublichen Boom in Deutschland. Der TV-Sender Sport1 erzielt mit der Übertragung der Weltmeisterschaft, die jedes Jahr von Ende Dezember bis Anfang Januar ausgetragen wird, beste Einschaltquoten. So groß wie in England, wo bei großen Turnieren vor mehr als 10 000 Zuschauern gespielt wird, sind die Hallen bei den Wettbewerben in Deutschland aber nicht — oder noch nicht. Darts hat sich längst etabliert. In Düsseldorf findet bereits zum vierten Mal ein hoch dotiertes Turnier statt.
Für das Event im Maritim-Hotel gibt es nur noch wenige Eintrittskarten an der Abendkasse. 1800 Zuschauer passen hinein. Von morgen bis Sonntag werden fünf Sessions gespielt. Rund 9000 Besucher werden insgesamt erwartet. Damit alle das Finalspiel bei der Fußball-WM verfolgen können, wird der Champion in diesem Jahr bereits am Sonntagnachmittag feststehen.
„Darts geht schnell und ist unheimlich spannend“, erklärt Sebastian Mayer vom Verband PDC Europe die Faszination. „Vor allem ist es auch für die Zuschauer schnell verständlich.“
Gespielt wird von 501 Punkten rückwärts, bis der erste Spieler null Punkte hat. Der letzte Wurf muss dabei allerdings ein nur wenige Millimeter breites Doppelfeld im äußeren Ring der Scheibe treffen. Der innere Ring zählt dreifach, so dass die höchstmögliche Punktzahl bei einer Aufnahme mit drei Pfeilen 180 beträgt. Bei einem perfekten Spiel ist nach drei Aufnahmen der Satz zu Ende. Aber das schaffen selbst die Besten nur sehr selten.
Vielleicht begründet sich die Faszination auch über die Spieler selbst. „Jeder ist ein Typ für sich, mit dem sich die Zuschauer identifizieren“, sagt Mayer. So schafft es doch Peter Wright — Spitzname „Snakebite“ (Schlangenbiss) — die Nummer fünf der Setzliste, seit Jahren, bei jedem Turnier mit einer anderen Frisur und einem farbenprächtigen aufgemalten Schlangenkopf, an der Dartscheibe zu stehen. Im Vorjahr musste Wright im Maritim Hotel noch auf der Nebenbühne spielen, doch spätestens seit seinem zweiten Platz bei der WM in diesem Jahr, ist er stärker in den Fokus gerückt.