DEG überrascht in Hamburg
Beim Team der Stunde gewinnen die Düsseldorfer völlig verdient mit 4:2.
Hamburg. Christof Kreutzer hat seit September einen Lieblingssatz. „Ich habe vollstes Vertrauen in meine Mannschaft, dass sie die drei Punkte holt“, sagt der Trainer der Düsseldorfer EG mittlerweile vor jedem Spiel.
Ein Satz, der in den vergangenen Wochen, gerade vor Auswärtsspielen, etwas hochmütig wirkte. Schließlich hatte die DEG ihre ersten sechs Auswärtsspiele in der Deutschen Eishockey Liga allesamt verloren, auch am Freitag beim 4:5 in Ingolstadt gab es nichts zu feiern. Doch spätestens am Sonntag durfte sich Kreutzer bestätigt fühlen. „Ich sage den Satz ja nicht umsonst, ich meine das wirklich so“, sagte der 47-Jährige nach dem überraschenden 4:2-Erfolg bei den Hamburg Freezers.
Dass die DEG die Hansestädter schlagen kann, zeigte sie bereits am zweiten Spieltag, als sie beim 4:1 zu Hause den ersten Saisonsieg einfuhr. Aber diese Hamburger Mannschaft hatte mit der von am Sonntag nicht mehr viel gemein. Sechs Siege in Folge hatten die Freezers zuletzt eingefahren. Und dabei nicht ein Mal mit weniger als drei Toren Abstand gewonnen.
Doch am Sonntag wurde bereits in den ersten Minuten klar, dass die DEG sich nicht klaglos in die Reihe der chancenlosen Gegner stellen wird. Bereits nach zwei Minuten lag die Scheibe im Hamburger Netz. Zwar gaben die Schiedsrichter den Treffer wegen Torraumabseits nicht, aber die Szene bestärkte die DEG darin, dass sie auch beim Team der Stunde mithalten kann.
Selbst der Führungstreffer der extrem hart zu Werke gehenden Gastgeber nach nur 15 Sekunden im Mitteldrittel konnte die DEG nicht schocken. Im Gegenteil: Sie spielte weiter munter nach vorne und schoss allein im zweiten Abschnitt 16 Mal aufs Tor.
Die Belohnung gab es aber erst im Schlussabschnitt. Erst jagte Verteidiger Tim Conboy einen Schlagschuss zum 1:1 in die Maschen (46.), ehe Ken Andre Olimb nur zwei Minuten später in Überzahl für die erste DEG-Führung des Tages sorgte. Zwar glichen die Hamburger nur knapp 90 Sekunden später aus, aber anstatt sich mit einem Punkt zufrieden zu geben und fortan zu mauern, suchte die DEG ihr Heil weiter in der Offensive. Und wurde durch Travis Turnbull belohnt. Erst staubte er zum 3:2 ab (59.), dann schob er zur Entscheidung ins leere Tor ein (60.). Selbst für Freezers-Trainer Serge Aubin ging das Ergebnis in Ordnung. Und Christof Kreutzers Lieblingssatz erschien plötzlich durchaus angemessen.