Der Handball beim ART liegt am Boden

Der Abstieg in die Oberliga ist der Tiefpunkt. Ein Aufschwung ist nicht in Sicht.

Der Handball beim ART liegt am Boden
Foto: Christof Wolff

Gute Nachrichten gibt es derzeit kaum von den ART-Handballern. Die beste kam am Wochenende, als der Club den Verbleib der drei Nachwuchsspieler Yannick Sinnecker, Aljosha Akuinor und Oliver Middell für die erste Mannschaft meldete. Das höchstklassige Düsseldorfer Handballteam wird in der kommenden Saison in der Oberliga spielen, nachdem der insolvente Vorgängerclub HSG, von dem der ART die Lizenz erhalten hatte, den Niedergang des Düsseldorfer Profi-Handballs eingeläutet hatte. Nachdem der ART in der vorigen Saison den Drittliga-Klassenerhalt noch in der Relegation geschafft hatte, ging es 2013/2014 weiter abwärts, bis in die Viertklassigkeit. Statt wie vor vier Jahren noch gegen den THW Kiel oder die SG Flensburg-Handewitt, sind es in der Oberliga Niederrhein die SG Langenfeld und Rheinwacht Dinslaken. Statt mit dem Mannschaftsbus wird der ART in Privatwagen zu den Auswärtsspielen fahren. Wie schon am Sonntag zum Saisonabschluss des ART in Bielefeld. Denn der Etat aus der Saison 2013/2014 von rund 100 000 Euro wird weiter zurückgefahren.

Wie die Mannschaft um Trainer Jens Sieberger für die kommende Spielzeit aussehen wird, steht noch nicht fest. Neben den drei Youngstern haben nur Jannik Oevermann und Niko Merten ihre Verträge verlängert. In Simon Wohlrabe (TSV Neuhausen) kommt ein Spielmacher. Die Zahl der Abgänge auf der anderen Seite ist gewaltig. Nach Lars und Tim Lipperson (beide zur SG Langenfeld), Henrik Schiffmann (TV Korschenbroich), Patrik Ranftler und Henning Padeken (zum Leichlinger TV) sowie René Zobel (zur SG Ratingen) ist Torhüter Benedikt Köß der siebte Abgang der Rather. Justin Müller, Markus Neukirchen und Marco Bauer stehen ebenfalls vor dem Absprung. Das liegt auch daran, dass der ART-Vorstand zu spät in die Vertragsgespräche mit den Spielern eingestiegen ist, da die wirtschaftliche Basis noch nicht gegeben war.

Sponsoren sind dünn gesät, auch die Stadt Düsseldorf steht nicht hinter dem Handballclub, der in den vergangenen Jahren immer wieder große Talente hervorgebracht hat. Diese spielen jetzt für Proficlubs, bei denen sie mehr Geld verdienen können. Das Unheil nahm in dieser Saison auch in der Führungsetage seinen Lauf, als der Lenkungsausschuss mit Peter Kluth, Thomas Lowinski und Bernd Metzke seine Tätigkeit im Dezember in aller Stille beendete. Das war auch ein Indiz für die geringen Erfolgsaussichten.

Für die kommende Saison droht ein weiterer Aderlass, denn das bisherige Catering während der Heimspiele fällt flach. Selbst über einen Hallensprecher und einen Pressesprecher verfügt das Oberligateam nicht mehr.