Der Tischtennis-World Cup — ein Heimspiel für Boll und Ovtcharov
Beide deutsche Stars fühlen sich fit und gut vorbereitet für das bedeutende internationale Turnier.
Düsseldorf. Wer dieser Tage auf Timo Boll oder Dimitrij Ovtcharov trifft, der begegnet zwei gut gelaunten Männern. Am Wochenende steht der „Men’s World Cup“ an — nach Olympia und WM der wichtigste Termin im internationalen Tischtennis-Kalender. Topstars aus aller Welt haben sich angesagt. Und nun findet der World Cup zum ersten Mal im Rather Dome statt, unweit von Bolls und Ovtcharos „Zuhause“.
Vor allem für Timo Boll ist diese Veranstaltung etwas ganz Besonderes. Schließlich ist der 33-Jährige der einzige Deutsche, der sich in der 34-jährigen Geschichte des Wettbewerbs bereits in die Siegerliste (2002 und 2005) eintragen durfte und so seinen internationalen Durchbruch schaffte. Entsprechend ist es sein Lieblingsturnier. Da passt es, dass sich der 33-Jährige aktuell fit und leistungsstark fühlt. Das Turnier komme eben „für mich genau zum richtigen Zeitpunkt im Jahr.“
Er sei einerseits nicht so überspielt wie bei einer WM, habe aber andererseits vorher ein paar Wettkämpfe absolviert, im Gegensatz zu Olympia, wo vorher eigentlich nur trainiert wird. Außerdem trifft er auf die richtigen Gegner: „Man hat starke Gegner, aber man weiß, was einen erwartet, weil man sie aus dem Effeff kennt. Ich finde es oft schwerer, in den ersten Runden auf etwas schwächere Gegner zu treffen, die man noch nicht so gut kennt.“
Das gilt auch für Ovtcharov, der wie Boll erst am Samstag mit dem Achtelfinale ins Turnier startet. Auch Ovtcharov — aktuell die Nummer eins in Deutschland, weil die Nummer fünf der Welt — fühlt sich fit. Im Gegensatz zur EM vor ein paar Wochen in Portugal, wo er nach einer Zahn-Operation nur aushalf, weil andere ausfielen.
Nun freut sich der ehemalige Borusse, der aktuell in Russland spielt, aber weiter in Düsseldorf lebt, auf das Turnier. Und er rechnet sich auch Chancen aus. Sogar gegen die beiden Superstars Ma Long und Einzel-Olympiasieger Zhang Jike. Obwohl die Chinesen nur zwei Tagesformen kennen würden: „extrem stark oder übermächtig“, sagt Ovtcharov. Entsprechend sieglos ist er bisher gegen Ma Long. Besser sieht es dagegen gegen Zhang Jike aus. Gegen den gewann er von den vergangenen sechs Spielen die Hälfte. Und mit dem Heimvorteil in Düsseldorf ist vielleicht der nächste Sieg drin.