Desolate DEG verpasst die Play-offs endgültig

Durch das 2:6 gegen Berlin steht fest, dass die Saison morgen ein frühzeitiges Ende hat.

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Stellen Sie sich vor, es geht sportlich um alles und abgesehen von ein paar Profis verweigert ein komplettes Team die Leistung. So geschehen gestern Abend im Rather Dome, wo die Düsseldorfer EG sang- und klanglos mit 2:6 (1:2/0:4/1:0) gegen die Eisbären Berlin unterging. Damit steht endgültig fest: Die Play-offs in der Deutschen Eishockey Liga finden ohne die DEG statt. Schon wieder. Einen Spieltag vor dem Ende der 52 Begegnungen umfassenden Hauptrunde haben die Rot-Gelben rechnerisch keine Chance mehr auf den zehnten Tabellenplatz.

Den von Tobias Abstreiter trainierten Düsseldorfern fehlte es gegen den DEL-Rekordmeister an Willen und Glauben, das Saisonziel auf den letzten Metern der Zielgeraden doch noch realisieren zu können. Offensiv ideenlos, defensiv phasenweise wie ein Hühnerhaufen. Einzig die Stürmer Manuel Strodel, Daniel Weiß und der zweifache Torschütze Alexander Barta waren davon ausgenommen.

„Am Einsatz hat es nicht gelegen. Der fehlende Fokus auf das Wesentliche war unser Problem“, sagte DEG-Kapitän Darryl Boyce. Bleibt die Frage, warum sich eine Mannschaft in solch einem Spiel nicht auf jenes Wesentliche konzentrieren kann. „Die Play-offs waren erreichbar. Aber wir hatten viele Spiele, die wir im Schlussdrittel verloren haben. Als Kapitän muss ich vorangehen. Aber auch ich bin in dieser Saison unter meinen Möglichkeiten geblieben“, sagte Boyce.

Ein mit 13 205 Zuschauern ausverkauftes Haus sollte der Rahmen sein, um mit einem Erfolg gegen den Tabellendritten die kleine Chance bis zum Sonntagnachmittag und dem abschließenden Spiel gegen Krefeld am Leben zu halten. Doch spätestens mit dem 1:3 kurz nach Beginn des zweiten Drittels kehrte die große Ernüchterung ein. „Wir wollen euch kämpfen sehen“, war aus dem Fanblock zu vernehmen. Vier Minuten und 39 Sekunden später traf der Ex-Düsseldorfer Daniel Fischbuch zum 5:1 für die Gäste — und Abstreiter nahm seine Auszeit sowie einen Torwartwechsel vor. Da war schon alles gelaufen. Dem 1:6 folgte ein „Wir haben die Schnauze voll“. Von einigen wenigen Fans. Der Rest des Publikums nahm das Debakel schweigend zur Kenntnis. „Wir sind vorgeführt worden. Das war peinlich“, sagte Abstreiter. Das letzte Duell am Sonntag mit den Pinguinen aus Krefeld ist für einige Spieler nur noch die Gelegenheit, um sich ein Stückchen zu rehabilitieren.