DHC-Damen müssen sich noch finden

Sussenburger-Team sollte aber beide Pflichtaufgaben lösen, um oben mitzuspielen.

Nikolai Sussenburger ist ein vielbeschäftigter Mann. Beim Düsseldorfer HC hat er neben der Tätigkeit als Trainer der sehr erfolgreichen Damen-Mannschaft auch die Herren an der Seite von Mirko Stenzel übernommen. Die auf dem Papier „leichtere Aufgabe“ sollten eigentlich auch die ersten Spiele der Damen-Mannschaft vom Seestern sein. Doch so richtig in Schwung kam das Team um Lisa Marie Schütze, Annika Sprink und Greta Gerke noch nicht. Zudem fällt Nationalspielerin Selin Oruz weiterhin aus.

Ein Punkt aus zwei Spielen gegen „machbare“ Gegner war für ein Team mit einem so hohen Anspruch eigentlich zu wenig. „Dafür gibt es Gründe“, sagte Sussenburger. „Die Mannschaft war in der Vorbereitung nie wirklich komplett, weil einige Spielerinnen mit ihren jeweiligen Nationalteams unterwegs waren.“ So fehlte gerade in der Offensive die Abstimmung, um gegen tiefstehende Gegnerinnen trotz 70 bis 80 Prozent Ballbesitz gute Chancen herauszuspielen. Und auch die Automatismen bei den Strafecken saßen noch nicht so gut. „Das soll keine Ausrede sein, aber es sind Faktoren, die sich nicht gerade günstig auf unser Spiel ausgewirkt haben“, sagte Sussenburger, der weiterhin aber „sehr entspannt“ der näheren Zukunft entgegensieht. „Ich bin überzeugt von meiner Mannschaft, mit etwas mehr Spielpraxis und gemeinsamen Training werden wir wieder zu einer Konstanz kommen, die uns in den Spielen hilft.“

Erneut steht ein Doppelwochenende für die Damen vom Seestern an. So muss heute auch eine konzentrierte Leistung her, um gegen die immer recht robust spielenden Münchnerinnen drei Punkte daheim zu behalten. Im Sonntagsspiel gegen Großflottbek wäre dagegen alles andere als ein Sieg eine Enttäuschung. Im Gegensatz zum letzten Samstagsspiel, das unglücklich mit 0:1 gegen den Berliner HC verloren wurde, steht dem Team Lisa Marie Schütze wieder zur Verfügung. Nico Sussenburger hofft am Wochenende auf die volle Punktzahl: „In den Spielen gegen München und Flottbeck sind wir schon unter Zugzwang, wenn wir in der laufenden Saison oben mitspielen wollen.“

Generell liegen dem DHC solche Gegner, die primär zerstören und wenig Spielaufbau betreiben nicht so gut, da der DHC eher über hohe Qualität bei Kontern verfügt. „Inzwischen unterschätzen uns diese Mannschaften auch nicht mehr, was in den Vorjahren — als noch nicht etablierte Mannschaft — sicher für uns oft von Vorteil war“, erklärt Stürmerin Greta Gerke. „Jetzt versuchen diese Teams erst gar nicht zu spielen. Um dem zu begegnen, müssen wir uns spielerisch weiterentwickeln und mehr Qualität im Spielaufbau erzeugen.“ Gegen München und Großflottbeck können die DHC-Damen damit den Anfang machen.