DHC-Damen: „Wir haben Respekt, keine Angst“
Sabine Markert glaubt an Titelchance für die DHC-Damen im Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft.
Düsseldorf. Am Samstag spielt Hockey-Bundesligist DHC im Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft. Bei der Hallen-Endrunde in Berlin trifft die Mannschaft zunächst auf Titelverteidiger und —favorit UHC Hamburg. Für den DHC ist es die erste Hallenendrunden-Teilnahme seit 2009. Abwehrspielerin Sabine Markert war damals bei der Halbfinal-Niederlage bereits im Kader des DHC. Vor dem Abflug am Freitag nach Berlin sprach die WZ mit der 27-Jährigen.
WZ: Denken Sie in diesen Tagen häufiger an die Endrunde vor fünf Jahren?
Sabine Markert: Ich habe mit meinen Mitspielerinnen Greta Gerke und Jenny Fröhlich oft darüber gesprochen. Wir drei waren ja damals dabei. Wir ärgern uns immer noch. Aber 2009 ist nicht mit dieser Saison vergleichbar.
Der UHC Hamburg ist Titelverteidiger. Fürchten Sie Ihren Halbfinalgegner?
Markert: Wir haben großen Respekt, aber keine Angst. Das ist der stärkste Gegner, den es in Deutschland gibt. Unsere Erfolgschancen kann ich nur schwer einschätzen. Im Viertelfinale gegen Leipzig waren viele unserer Spielerinnen unheimlich nervös. Diese Nervosität hat Hamburg mit den vielen Nationalspielerinnen sicher nicht.
Was sagen Sie den jungen Spielerinnen? Sie sind die Erfahrenste im Team.
Markert: Es ist nicht so, dass die Jüngeren zu mir kommen und mich um Rat fragen. Aber ich habe schon von der einen oder anderen beiläufig gehört, dass sie etwas Angst hatten. Dann frage ich sie, wovor überhaupt und erinnere sie, dass wir unbedingt nach Berlin wollten. Das wird einfach eine tolle Sache.
Spüren Sie nach den vielen Siegen der vergangenen Monate eine gestiegene Erwartungshaltung?
Markert: Im direkten Umfeld nicht, obwohl wir wissen, wie stark wir spielen können. Aber es gab Mehrere, die vor dem Viertelfinale von einer leichten Aufgabe gesprochen haben. Es hat sich also schon etwas verändert. Trotzdem ist uns keiner böse, wenn wir verlieren sollten.
Wie sehen Sie Ihre Rolle im Team?
Markert: Ich bin für den Spaß zuständig. Auf dem Feld sorge ich für Ruhe und Übersicht, kann manchmal vielleicht Druck vom Team nehmen. Wir sollten nicht alles komplett ernst nehmen.
Ist das nicht komisch, wenn Sie von so vielen jungen Talenten umgeben sind?
Markert: Manchmal schon. Das fängt auf den Clubfeiern an. Wenn wir Älteren bei alten Schlagern mitsingen, kennen die Jüngeren den Text gar nicht. Da machen jetzt einige ihr Abitur. Das ist für mich so weit weg. Manchmal ist das anstrengend, was man sich da anhören muss (lacht). Meistens aber vor allem amüsant. Ich fühle mich aber nicht überaltert. Dafür habe ich selbst zu viel Blödsinn im Kopf.
Kann die Mannschaft das Damenhockey in Deutschland künftig mitprägen?
Markert: Wenn wir in dieser Zusammensetzung zusammenbleiben, dann ja. Dann können wir in zwei oder drei Jahren auf Augenhöhe mit dem UHC Hamburg spielen. Viele junge Spielerinnen werden sich beruflich oder für ihr Studium neu orientieren. Diese Herausforderung muss der Verein meistern.