DHC-Trainer Sussenburger will Topteams ärgern
DHC-Trainer Nico Sussenburger spricht vor dem Saisonstart über die Arbeit mit der jungen Mannschaft und die Aussichten.
Düsseldorf. Für die Hockeyspielerinnen des Düsseldorfer HC beginnt am Wochenende mit den Auswärtsspielen bei Uhlenhorst Mülheim (Samstag, 14 Uhr) und Rot-Weiß Köln (Sonntag, 12 Uhr) die Saison in der Hallen-Bundesliga. Vor dem Auftakt sprach die Westdeutsche Zeitung mit Trainer Nico Sussenburger über dessen blutjunge Mannschaft.
Herr Sussenburger, die Mannschaft hatte zwei Monate Wettkampfpause. Haben Sie die Zeit genossen?
Nico Sussenburger: Das tat ganz gut. Wir haben uns ordentlich regeneriert und in der Vorbereitung athletisch eine Menge machen können. Aber gerade für unsere junge Garde war die Pause eigentlich gar nicht so lang. Die hat vor ein paar Wochen noch mit der Jugendmannschaft um die Deutsche Meisterschaft gespielt. Und die Damenmannschaft ist so jung geworden, dass ein Großteil da aktiv mit dabei war.
Wie gehen Sie um mit dieser „Rasselbande“?
Sussenburger: In der Führung für mich als Trainer ergibt sich kein großer Unterschied. Seit April trainiere ich schließlich auch die Jugendmannschaft, so dass die Übergänge fließend sind. Natürlich muss ich immer auch ein Augenmerk auf die Vereinbarkeit von Schule, Ausbildung und Training haben. Wenn schulfrei ist, gibt es aber auch gerne mal ein Zusatztraining.
Ist die blutjunge Mannschaft reif für die Bundesliga?
Sussenburger: Das wird sich zeigen. Ich kann nicht abschätzen, ob unsere zweifelsfrei große spielerische Klasse ausreicht, um die mangelnde Erfahrung wettzumachen. Der Hälfte des Kaders hat noch nie in der Hallen-Bundesliga gespielt. Und Cleverness und Abgezocktheit spielen in der Halle einfach eine große Rolle. Aber wir haben mit Greta Gerke, Jenny Pütz und Sabine Markert auch erfahrene Spielerinnen.
Wie lautet das Ziel?
Sussenburger: Tabellarisch fällt mir eine Prognose schwer. Viel hängt davon ab, wie sehr unsere Unerfahrenheit ins Gewicht fällt. Ich würde mir wünschen, dass wir die Topteams wie Mülheim und Köln ein wenig ärgern können. Wir müssen Geduld haben und wollen erst einmal Punkte gegen den Abstieg holen. Die Mannschaft muss schnell verstehen, dass mit Jugendhockey in der Bundesliga nix zu holen sein wird.
Stimmt denn die Form?
Sussenburger: Schwer zu sagen. In den Testspielen haben wir viel ausprobiert — mit ganz unterschiedlichen Ergebnissen. Insgesamt stimmt aber auf jeden Fall die Entwicklung im DHC-Damenhockey. Als ich vor anderthalb Jahren hier angefangen habe, war der Kader bei Meisterschaftsspielen auf Kante genäht. Jetzt musste ich einen Trainingskader benennen, damit es sich auf dem Platz nicht knubbelt. Das ist schon außergewöhnlich.