Hockey DHC-Damen erobern den europäischen Hockey-Thron

Düsseldorf · Nur eine Woche nach dem verlorenen Finale um die Deutsche Meisterschaft gewinnt das hoch motivierte Sussenburger-Team nun den Europapokal in Den Haag.

Riesen-Triumph für Düsseldorfs Hockey-Damen: Sie gewinnen den Europapokal im Hallen-Hockey in Den Haag.

Foto: DHC

Der Düsseldorfer HC war längst auf dem Rückweg in die Heimat, da wurden Greta Gerke und Sabine Markert fast ein wenig sentimental. Seit Jahren spielen die beiden nun gemeinsam Hockey beim DHC, haben Höhen und Tiefen erlebt. „Wir haben den Aufstieg mitgemacht, sind in die erste Liga, wieder runter, wieder rauf“, erinnerte sich Gerke, „da ist es jetzt umso so schöner, den Pokal mit nach Düsseldorf zu nehmen.“

Der Pokal, den Gerke meinte, ist der für den Erfolg im Hallen-Europapokal. Den gewannen die Düsseldorferinnen am Sonntag im niederländischen Den Haag. Weil sie ein nahezu perfektes Turnier spielten: fünf Spiele, fünf Siege. Das Finale gewann der DHC 4:2 gegen die Gastgeberinnen. Was vor allem Sabine Markert zu verdanken war, die gleich zwei Eckentore erzielte, für die anderen beiden Treffer sorgten Luisa Steindor und Sara Strauß.

Strauß und Gerke zeigten sich über das Wochenende besonders in Torlaune: In den fünf Spielen erzielte Gerke vier Treffer, Strauß gar sieben Treffer und war damit die beste Torjägerin. Das freute auch Trainer Nico Sussenburger, der aber natürlich „keine einzelne Spielerin herausheben“ wollte: „Das war wirklich eine komplette Teamleistung mit zwei starken Torhüterinnen, einer guten Defensive und einer gute Offensive.“ Und das, obwohl der DHC erneut auf mehrere Nationalspielerinnen verzichten musste, die bereits in der gesamten Hallensaison aussetzen, weil sie sich mit Blick auf die Olympischen Spiele im Spätsommer in Tokio auf die Feldsaison konzentrieren sollen.

Nur im Halbfinale haben die
DHC-Damen ein wenig gezittert

Eine Sensation war der Turniersieg der Düsseldorferinnen dennoch nicht. Deutschland gilt weltweit als die Hallenhockey-Nation Nummer eins, gewann seit 1990 28 der 30 Titel. „Eine Selbstverständlichkeit ist das trotzdem nicht mehr, letztes Jahr hat auch ein niederländisches Team gewonnen, viele Nationen nehmen die Halle nun ernster“, sagt Sussenburger. Das gilt besonders für die Teams aus Osteuropa, da seien die Kader der Landesmeister „fast deckungsgleich“ mit dem des jeweiligen Nationalteams.

Und dennoch gab sich der DHC keine Blöße. Nach dem 2:1 zum Auftakt am Freitag gegen den SV Arminen aus Wien folgten weitere klare Siege gegen Dinamo Elektrostal aus Russland (6:3) und den HC Minsk aus Weißrussland (5:0). Damit ging das Team vom Seestern als Gruppenerster ins Halbfinale. „Da haben wir ein bisschen gezittert. Wir hätten früher in Führung gehen müssen“, sagte Greta Gerke. Doch es ging gut, gegen den MSC Sumchanka aus der Ukraine hieß es am Ende 3:2. So standen die Düsseldorferinnen im Finale, in dem sie es besser machten als eine Woche zuvor in Stuttgart.

Da hatte der DHC das Endspiel um die Deutsche Mannschaft noch mit 3:4 gegen den Club an der Alster verloren. „Deswegen waren wir jetzt doppelt motiviert“, sagte Gerke. Und sie durfte am Ende mit dem Pokal nach Hause fahren.