DHC-Frauen verlieren beide Partien am Doppel-Spieltag Der Deutsche Meister strauchelt
Düsseldorf · Die Frauen des Düsseldorfer HC kassieren am Wochenende zwei Niederlagen gegen Harvestehude und den Club an der Alster. Das kostet dem Titelverteidiger in der Hockey-Bundesliga die Spitzenposition.
Am Samstag war der Wurm drin. Zunächst verschliefen die DHC-Damen das erste Viertel gegen Verfolger Harvestehude, sodass der Bundesliga-Spitzenreiter verdient mit 0:1 im Hintertreffen lag. Dann kappte ein fliegender Hockeyschläger das Stromkabel am Übertragungsturm, sodass die Zuschauer im Livestream zehn Minuten ohne Bild und Ton waren.
Und schließlich blieb auch der zwischenzeitliche Ausgleich durch die Australierin Savannah Fitzpatrick ohne die erhoffte Nachhaltigkeit. Die Hamburgerinnen nutzten eine gedankliche Auszeit der in den letzten beiden Vierteln hoch überlegenen Gastgeberinnen zum glücklichen 2:1-Sieg. DHC-Trainer Mark Spieker war angesichts der ersten Saisonschlappe des ambitionierten deutschen Meisters sichtlich verstimmt. „Wenn wir über 60 Minuten nicht in der Lage sind, ein weiteres Tor zu schießen und einen Konter in den letzten 30 Minuten fangen, dann bin ich sprachlos. Im letzten Viertel waren wir einfach zu blass.“ Es sei nicht alles schlecht gewesen, aber doch zu wenig gut genug für die Verteidigung der Tabellenspitze. „Wir haben vorne gut zugestellt, sodass den Hamburgerinnen außer langen Bällen ins nicht viel eingefallen ist, aber wir hatten zu wenig Bewegung im Schusskreis und die Hotspots nicht besetzt. Außerdem machen die Spielerinnen ohne Ball zu wenig mit.“ Unter dem Strich: „Anspruch und Wirklichkeit klaffen derzeit auseinander“, stellte Mark Spieker trocken fest. Am Tag darauf hellte sich die Miene des DHC-Trainers nicht wesentlich auf. Im Gegenteil. Beim 1:3 (Tor durch Sara Strauss) gegen den hoch eingestuften Club an der Alster bestätigte sich der Eindruck vom Vortag: Den Oberkasselerinnen ist der Wille nicht abzusprechen, Spielwitz und gedankliche Frische ließen sie hingegen erneut vermissen. Das Fehlen von Spielführerin Selin Oruz, der vielleicht besten deutschen Hockeyspielerin, kann die beiden Niederlagen allein nicht erklären. Der Sinkflug von Tabellenplatz eins auf Rang vier ist kein Beinbruch, wichtig ist, Lehren aus dem verpatzten Wochenende zu ziehen.