Die längste Anreise zu einem Borussia-Heimspiel
Freitag in Russland in der Champions League und am Sonntag ist Bundesliga-Alltag.
Düsseldorf. Es müsste am Freitag schon das „Wunder von Orenburg“ geben oder die „Sensation im Ural“. Borussias Tischtennisprofis müssen 3:0 gegen Gastgeber TTC Orenburg gewinnen und dürfen dabei höchstens drei Sätze abgeben, dann würden sie doch noch in das Halbfinale der Champions League einziehen. Bei vier abgegebenen Sätzen würden die einzelnen Punkte entscheiden (123:133).
Zumindest reiste die Hoffnung mit zum Titelverteidiger nach Russland, der das Hinspiel 3:0 gewonnen hatte. „Natürlich sitzt der Stachel tief, denn insgesamt war mehr drin. Nun haben wir nur noch eine Mini-Chance, um die wir kämpfen werden“, sagt Borussia-Manager Andreas Preuß. Trainer Danny Heister trauert ebenfalls den vergebenen Chancen hinterher: „Wir werden es einfach wieder probieren und schauen mal, was am Freitag geht.“
Dafür tritt die verfügbare Bestbesetzung an, also Boll mit Patrick Baum und Kamal Achante. Während Christian Süß am Donnerstagabend nach zehnmonatiger Verletzungspause seine Rückkehr auf die internationale Bühne bei den „Hungary Open“ feiern durfte, musste Ricardo Walther wegen Zahnschmerzen auf die lange Flugreise verzichten.
Nach dem deutlichen Debakel im Viertelfinalhinspiel (0:3) hatte sich die Mannschaft um Rekordeuropameister Timo Boll bereits am Mittwoch auf den Weg gemacht, um sich vor Ort zu akklimatisieren — nachts herrschen Temperaturen um minus 35 Grad, dazu sind es fünf Stunden Zeitdifferenz.
Wenn das Spiel am Ort um 17.20 Uhr beginnt, ist es bei uns früher Mittag. Am Samstagvormittag kehren die Düsseldorfer aus Russland zurück, für Boll und Baum geht es vom Düsseldorfer Flughafen direkt weiter zu einem Einladungsturnier ins saarländische St. Wendel, die Rückreise in die NRW-Landeshauptstadt erfolgt dann am späten Abend.
Und schon am nächsten Tag stehen sie wieder für ihren Verein in der Box im Bundesligaspiel gegen den SV Plüderhausen. „Unsere Mannschaftsaufstellung für Sonntag ist noch völlig offen“, sagt Trainer Danny Heister. „Wir müssen das Spiel in Orenburg abwarten. Derzeit sind unsere Jungs fit, aber es kann noch viel passieren. Geplant ist im Falle unseres Ausscheidens aber, gegen Plüderhausen und in den restlichen Bundesligaspielen mit Timo zu spielen.“
Auch wenn es für den SV Plüderhausen bisher nicht rund läuft in der Saison 2013/14 — im Hinspiel unterlagen sie der Borussia knapp mit 2:3. Plüderhausen gelang wegen großen Verletzungspechs in der Hinrunde trotz engagierter Vorstellungen lediglich ein Sieg gegen die Nachbarn aus Frickenhausen. Auch die Rückrunde startete nicht viel besser mit zwei Niederlagen, ehe der Tabellenletzte mit Kim Jung Hoon, Trinko Keen und Marcel Schaal plötzlich und völlig unerwartet gegen die TTF Ochsenhausen gewann.