Dreispringer Warnt gewinnt deutsche WM-Ausscheidung
Der U 18-Athlet vom ART muss nur einen Norweger vorlassen. WM-Norm ist aber noch nicht erreichbar.
Dass überhaupt nur drei deutsche Nachwuchs-Dreispringer zur ultimativen U 20-WM-Ausscheidung in Mannheim antraten, hat dem ART-Dreispringer Aimo Warnt nicht gefallen. Ursprünglich standen sieben in der Startliste, die Warnt mit seinem Sensationssprung von den Nordrhein-Meisterschaften in Uerdingen mit 14,99 Meter angeführt hatte. Ein Grund für die magere Beteiligung in Mannheim liegt in der Aussichtslosigkeit der Qualifikation, hatte doch der Weltverband (IAAF) die Norm für die WM in Tampere (Mitte Juli) auf unrealistische 15,60 Meter festgelegt, die bisher 35 Springer auf der Welt übersprungen haben.
In Deutschland schafft das derzeit niemand und auch nur kaum jemand aus Europa. Der zweite Grund ist die Beschaffenheit der Bahn in Mannheim, die so manchem Sprinter gefällt, aber nichts anderes als eine Betonpiste mit aufgeklebten rutschfesten Teppich ist (Mondo-Belag). Da müssen die Dreispringer heftige Erschütterungen im Körper vertragen können, was vielen Springern immer arge Schmerzen bereitet.
Um so erstaunlicher ist daher das Ergebnis von Aimo Warnt, der nach dem Abitur nun eine Ausblidung zum Tierarzt-Assistenten aufnimmt und später selbst Tierarzt werden will. Der 18-Jährige wurde in Mannheim Zweiter und bester Deutscher mit 14,76 Metern, wobei er die beiden Mannheimer Konkurrenten, die auf dieser Anlage trainieren, hinter sich lassen konnte. Sieger wurde der erst 16-jährige Henrik Flatnes aus Norwegen mit 15,09 Meter. Er qualifizierte sich damit für die U 18-EM in Györ/Ungarn.
Warnts Trainer Silvio Zein, zu DDR-Zeiten ein Top-Weit- und Dreispringer, kommentierte das Mannheimer Ergebnis nüchtern. „Das waren fünf Sprünge teilweise sehr weit vor dem Brett. Nächste Woche geht’s weiter in Heilbronn bei der U23 DM.“ Was Zein nicht sagte, in Heilbronn wird wieder auf besser dämpfenden Kunststoffbelag gesprungen, da wird die Konkurrenz zahlreicher sein.
Aimo Warnt hatte im Mai bereits die erste WM-Qualifikation gewonnen und war damals 14,47 Meter weit gekommen. Er kann sich trösten, zur WM reicht es für ihn in diesem Jahr nicht, die U 20-EM-Norm (15,20 Meter) im nächsten Jahr wird er dagegen eher schaffen können.