Sandspiele auf höchstem Niveau

Das Nationalspieler-Duo Bergmann/Harms gewinnt ein sportlich hochklassiges Turnier. Das Duo mit Olympiasiegerin Kira Walkenhorst wird „nur“ Zweiter.

Foto: Sergej Lepke

Mehr Spektakel, als es die Zuschauer gestern auf dem Burgplatz erlebten, geht kaum. Beachvolleyball in der Stadt ist Show und Hochleistungssport gleichermaßen. Und wenn dann noch die besten Teams das Turnier bei den Damen und Herren gewinnen, zeigt das auch, dass Düsseldorf bereits bei der Premiere ein wichtiger Turnierstadtort der „Techniker Beach Tour“ geworden ist. Das macht Appetit auf mehr und die nächsten beiden Jahre.

Bei den Herren gab es den erwarteten Favoriten-Sieg, die an Nummer 1 gesetzten Philipp Bergmann und Yannick Harms setzten sich durch und holten sich bei nur einem Satzverlust verdientermaßen den Turniersieg und die Siegprämie. „In erster Linie wollten wir Spaß hier in Düsseldorf haben, konnten uns aber von Spiel zu Spiel steigern“, sagte Nationalspieler Bergmann, der mit seinem Partner die vergangenen vier Wochen wegen Studienbelastungen und Krankheit nicht trainieren konnte. Es reichte trotzdem, und die beiden „Rattenfänger“ aus Hameln fuhren frohen Mutes zum Welt-Cup-Turnier, das heute in Warschau beginnt.

Publikumsliebling war aber ein anderer. Jefferson Santos Pereira stand nicht nur mit seinem Partner Lohmann (Rüsseldheim) im Finale und begeisterte mit diesem vor allem im zweiten Satz mit aufopferungsvollem Spiel, nachdem sich beide durch die Qualifikation bis ins Finale gespielt hatten. Der Brasilianer sicherte sich auch die Prämie von 500 Euro für den härtesten Aufschlag des Turnier(Finales) mit etwas mehr als 93 Stundenkilometern.

Rund 20 km/h niedriger betrug das Toptempo von Melanie Gernert im Endspiel der Frauen. Das reichte aber nicht nur zur Tempo-Prämie sondern auch zum Sieg der erfahrenen Kämpferin an der Seite von Elena Kiesling. Das Duo vom ASV Dachau nutzte die Schwächen ihrer Finalgegnerinnen gnadenlos aus. Auch der Video-Beweis (19 Kameras am Centercourt), den Kira Walkenhorst zweimal bemühte, half der Weltmeisterin und Rio-Olympiasiegerin (mit Laura Ludwig) nicht, mit ihrer Hamburger Partnerin Leonie Körtzinger die cleveren Gegnerinnen zu bezwingen. Melanie Gernert zeigte allein 17 spektakuläre Abwehraktionen im Finale und war der weibliche Pendant zum Brasilianer Pereira als Publikumsliebling.

Die Düsseldorfer Teams hatten zwar mit der Besetzung der Podiumsplätze nicht zu tun, konnten sich aber mit einem fünften Platz trösten. Alexander Walkenhorst und Sven Winter von der DJK Tusa mussten sich nur dem späteren Sieger-Duo geschlagen geben. Auch die Lokalmatadorinnen Anne Hoja und Stefanie Hüttermann, die ebenfalls für die DJK Tusa antreten, mussten sich im Viertelfinale geschlagen geben. Sie unterlagen den Overländer-Zwillingen mit 0:2 im Viertelfinale.

Ebenfalls ein Super-Ergebnis erreichten die Organisatoren und Helfer bei dieser Premiere. In Düsseldorf war kein Körnchen Sand im Getriebe.