Handball Düsseldorfer Handball-Expertise für die USA

Düsseldorf · Ex-TuRU-Flügelspieler Andreas Hertelt ist Teammanager des US-Nationalteams.

Die Spitze des US-Handballs: Der Düsseldorfer Andreas Hertelt arbeitet als Teammanager mit dem schwedischen Coach Robert Hedin.

Foto: Hausdorf

30 Jahre liegt der größte Erfolg der Handballer von Turu Düsseldorf nun schon zurück. 1989 gewannen sie vollkommen überraschend den IHF-Cup. Der gebürtige Ratinger Andreas Hertelt, der noch heute in Düsseldorf wohnt, war damals Teil dieser Mannschaft. Der heute 57-Jährige hat im Herbst des vergangenen Jahres eine neue Aufgabe übernommen: Er ist Teammanager der Nationalmannschaft der USA. Mit dieser nimmt Andreas Hertelt aktuell an den Panamerikanischen Spielen in Lima teil. Am Mittwoch absolviert die USA ihr erstes Spiel in Peru, Gegner ist Argentinien. Weitere Kontrahenten in der Vorrunde sind Kuba und Chile.

Am Freitag fand die Eröffnungsfeier im Nationalstadion von Lima vor mehr als 50 000 Zuschauern statt. Wenige Tage danach ist Andreas Hertelt davon immer noch ganz beeindruckt: ‚Das war schon sehr spektakulär. Auch wenn ich es nun alles als Funktionär erlebe, ist dies natürlich schon etwas ganz Besonderes“, sagt der Ex-Bundesligaakteur. Die Panamerikanischen Spiele werden im Vierjahresrhythmus  ausgetragen.

Trainer und Manager kennen
sich aus ihrer Zeit in Minden

Im vergangenen Jahr verpflichtete die USA den Schweden Robert Hedin als neuen Head Coach für das Handball-National-Team. Hedin kontaktierte Andreas Hertelt. Beide kennen sich noch aus ihrer gemeinsamen Zeit bei GWD Minden. Auf die Frage, ob er nicht Lust habe, als Teamleader der USA einzusteigen, gab es ein klares „Ja“. Hertelt reizt die Aufgabe, bei der Gestaltung neuer Strukturen im US-Handball mitzuwirken. Wurden in der Vergangenheit nur reine Amerikaner in die Auswahl berufen, suchten und sichteten Hedin und Hertelt nun auch Handballer in Europa, die amerikanische Wurzeln und somit einen amerikanischen Pass besitzen.

So gehören dem heutigen Kader auch einige Spieler an, die in Deutschland in der 1. bis 3. Liga spielen, an. So zum Beispiel der Dormagener Spielmacher Ian Hüter, der als Kopf des US-Teams gilt. Ein ebenfalls interessanter Spieler ist auch Rechtsaußen Ty Reed, der in der vergangenen Saison noch beim Viertligisten SG Ratingen spielte und bei Bayer Dormagen mit der Zweitligamannschaft trainierte. Nach den Panamerikanischen Spielen geht es für Reed direkt zum deutschen Meister, SG Flensburg-Handewitt, wo er in der Handballakademie lebt und künftig auch punktuell mit dem Bundesliga-Team trainieren wird“, erklärt Hertelt.

 Von den neuen Strukturen hat die Nationalmannschaft der USA bereits profitiert, sie hat sich deutlich verbessert. Diesen Trend möchte man nun in Lima bestätigen. Der Handballsport in den USA — so auch der Wunsch der internationalen Handball Föderation (IHF) — soll gestärkt werden. Bislang spielt die Sportart in den USA nämlich keine große Rolle, auch wenn die Handball-WM 2019 in Deutschland und Dänemark erstmals in den USA übertragen wurde. Für Andreas Hertelt ist die Arbeit mit der US-Nationalmannschaft in jedem Fall sehr spannend. Vielleicht gelingt ihm als Funktionär mit dem US-Team ebenso eine Überraschung, wie einst als Spieler mit Turu Düsseldorf.