Frau Maduka, wie geht es Ihnen nach diversen Verletzungen?
Leichtathletin Jessie Maduka „Ich will es nach Tokio schaffen“
Interview Jessie Maduka hat Chancen, im Dreisprung dabei zu sein.
Jessie Maduka zählt zu den größten Düsseldorfer Leichtathletik-Talenten. Sie hat die ersten bedeutenden internationalen Wettkämpfe im Seniorenbereich schon erfolgreich absolviert. Jetzt hofft sie, als Dreispringerin für Deutschland bei den Olympischen Spielen in Tokio starten zu können.
Jessie Maduka: Super. Ich kann das gar nicht anders beschreiben. Die Knochen sind heil, der Kopf ist frisch, nachdem er vorher auch mal zugemacht hat wegen der Angst vor einer erneuten Verletzung. Jetzt ist alles auf Neustart.
Ist das Kapitel Amerika nun ganz abgeschlossen?
Maduka: Ja, ich bin ja auch schon mehr als anderthalb Jahre wieder in Deutschland. Das Studium ist abgeschlossen, es war eine Super-Erfahrung, und ich kann es nur allen empfehlen, im Ausland zu studieren — obwohl der Verband das vielleicht nicht so gerne hört.
Wie sind Ihre Chancen, sich für Tokio zu qualifizieren?
Maduka: Das Training läuft super, ich bin zwar noch nicht an dem Punkt, das Ganze mit vollem Anlauf zu machen, aber bis zum Beginn der Freiluft-Saison dauert es ja auch noch. Wie gesagt, im Kopf hat es Klick gemacht, und es gehen Sachen, die vorher nicht funktioniert haben. In der Halle steht die WM an, die Norm steht auf 14.30 Meter. Es wäre schön, die Marke zu knacken, weil das fast die Olympia-Norm wäre. Ich bin optimistisch, dass es klappt. Vom Training her bin ich auf dem richtigen Weg.
Was ist mit Ihren anderen Disziplinen, was lieben Sie an einer so komplizierten Technik wie beim Dreisprung?
Maduka: Für die Staffel würde wieder ins Team kommen, in der Halle laufe ich für die Schnelligkeit auch die 60 Meter. Mein Anlauf ist schließlich 40 Meter lang. Weitsprung kommt eher nicht mehr in Frage, höchstens mit dem Jumpbein wie beim Dreisprung. Ich liebe den Dreisprung einfach, es macht Riesenspaß. Beim Dreisprung hat man noch mehr Zeit zum Fliegen.
Und Olympia?
Maduka: Ich möchte es jetzt wirklich schaffen. Vor einiger Zeit hatte man so die Gedanken, dass man ja noch jung ist und vielleicht weitere Chancen erhält. Aber je näher die Spiele kommen, desto wichtiger werden sie für mich. Kristin Gierisch schwebt noch über allem, aber eine der beiden weiteren Olympiafahrerinnen möchte ich dann sein. Eigentlich haben die Konkurrentinnen einen zeitlichen Vorsprung in Sachen Technik. Ich mache das erst seit dreieinhalb Jahren. So gibt noch ein paar Dinge, die ich noch nicht so drauf habe. Das soll sich noch ändern.