Tennis Dustin Brown schlägt am Sonntag im Rochusclub auf

Die Düsseldorfer treffen in der Bundesliga auf Köln. Dort spielt der „Paradiesvogel“.

Düsseldorf gegen Köln — im Sport sorgt das eigentlich immer für eine besondere Würze. Doch bei der am Sonntag anstehenden Tennis-Bundesligapartie Rochusclub gegen den Kölner THC Stadion Rot-Weiß (11 Uhr, Rolander Weg) kommen irgendwie keine großartigen kämpferischen Tone oder Rivalitätsgelüste auf. „Es ist erfreulich, dass Rot-Weiß Köln als Traditionsverein endlich Bundesliga spielt“, meint Rochusclub-Teamchef Detlev Irmler.

Doch so entspannt sich der Teamchef vor dem vorletzten Spieltag gibt — auch, weil der Rochusclub den Klassenerhalt bereits in der Tasche hat — so entspannt war die Zusammenstellung des Rochusclub-Teams beileibe nicht. In dieser Woche erreichten Irmler drei weitere Verletzt-Meldungen, die Anzahl der nicht einsatzfähigen Spieler stieg auf acht. Dazu gehören alle, die sich vor der Saison verpflichtet hatten, gegen Köln aufzuschlagen.

Nur gut, dass Irmler zu improvisieren weiß und die Herzen seiner Spieler für den Rochusclub schlagen. So nehmen sie auch einige Unannehmlichkeiten in kauf, um Irmler und dem Club aus der Patsche zu helfen. So fährt etwa Matwe Middelkoop (Weltrangliste 571) am Samstagabend nach Ende seines Doppel-Finales 800 Kilometer mit dem Auto vom Challenger-Turnier in Liberec (Tschechische Republik) nach Düsseldorf. „Wir haben versucht, einen Flug zu bekommen, aber wegen der Urlaubszeit war alles ausgebucht“, meint Irmler.

Am Sonntag stehen neben Middelkoop Filip Horansky (333) Filip Veger (638) und Max Dinslaken (995) zur Verfügung. Bei den Kölnern rechnet der Rochusclub-Teamchef mit einem „Paradiesvogel“ der Tennisszene. „Ich gehe davon aus, das Rot-Weiß mit Dustin Brown antritt“, so Irmler. Brown (82), der Mann mit den Rasta-Locken, hatte zuletzt für weltweites Erstaunen gesorgt, als er in Wimbledon den ehemaligen Branchenführer Rafael Nadal locker in vier Sätzen bezwang. „Die Kölner können schon Tennis spielen. Wir aber auch“, meint Irmler. Wenn das keine Kampfansage ist.