Olivier Caillas: Auf die Rückrunde kommt’s an

Ex-Fortune Olivier Caillas trainiert ein Meerbuscher Oberliga-Team. Sein Herz schlägt aber weiter für die Fortuna.

Foto: TuS

Düsseldorf. Meine Liebe gehört der Fortuna“ sagte Olivier Caillas, als er vor drei Jahren erstmals die Bundesliga-Spiele seines ehemaligen Vereins als Experte für die Westdeutsche Zeitung begleitete.

Heute ist er zwar Trainer beim Fusionsklub TSV Meerbusch, aber mit dem Herzen auch noch immer Fortune. Im Interview spricht der 37-Jährige darüber, was er Fortuna in dieser Saison zutraut, über die Ziele seiner Oberliga-Mannschaft, vor allem aber gibt er einen Tipp zum Pokalspiel der Düsseldorfer ab.

Herr Caillas, Sie haben die Fortuna bereits live sehen können. Wie schätzen Sie das Team in dieser Saison ein?

Olivier Caillas: Auch wenn der Start etwas holprig ist, so finde ich persönlich, dass sich die Fortuna im Vergleich zur vergangenen Saison sehr verbessert präsentiert. Das Spiel gegen eine wirklich starke Paderborner Mannschaft hat mir trotz der Niederlage gefallen. Ich bin überzeugt, dass die Fortuna in dieser Saison spielerisch wieder viel Spaß machen wird.

Trauen Sie der Fortuna bereits in dieser Spielzeit unter neuer sportlicher Leitung den Aufstieg in die Bundesliga zu?

Caillas: Das ist wirklich schwer zu sagen. Dafür ist die 2. Liga viel zu ausgeglichen. Wolf Werner sagte immer, er brauche Rückrundenspieler, denn darauf käme es an. Er sollte damit oft recht behalten — auch in der vergangenen Saison.

Das Pokalderby gegen RWE steht unmittelbar bevor. Was tippen Sie als alter Fortune, wie die Partie ausgeht?

Caillas: Ich tippe, dass die Fortuna an der Hafenstraße klar mit 3:0 gewinnen wird.

Sie waren ein Jahr lang Trainer beim TuS Bösinghoven. Der hat mit dem ASV Lank fusioniert, was hat sich für Sie verändert?

Caillas: Wir haben in der vergangenen Saison die beste Platzierung der Vereinsgeschichte erreicht. Das war ein gelungener Abschluss für unser Oberliga-Team. Nun beginnt zwar ein neues Kapitel in einem neuen Verein. Für uns als Mannschaft hat sich aber so viel nicht verändert. Unsere Strukturen sind die gleichen geblieben.

Wie stark ist die Oberliga Niederrhein Ihrer Ansicht nach?

Caillas: Wenn man sich anschaut, dass Traditionsvereine wie der Wuppertaler SV oder auch der KFC Uerdingen mittlerweile bei uns vertreten sind, kann man schon sagen, dass die Liga enorm an Attraktivität gewonnen hat. Doch auch die jungen Talente, die derzeit auf dem Markt sind und sich häufig für die Oberliga entscheiden, tragen zur hohen Qualität bei.

Welche Vereine sehen Sie als Aufstiegsaspiranten in die Regionalliga?

Caillas: Um den Aufstieg spielen natürlich der WSV, Hiesfeld und Krefeld. Aber auch den 1. FC Bocholt darf man dazu zählen. Es werden vier bis fünf Mannschaften konkurrieren, wobei am Ende nicht die mit dem teuersten Kader zwangsläufig auch oben stehen wird.

Wo sehen Sie Ihre Mannschaft am Saisonende?

Caillas: Wir wollen besser abschneiden als in der vergangenen Saison und mit dem Abstiegskampf nichts zu tun haben. Damit wir gar nicht erst im Tabellenkeller landen, gilt es, möglichst früh, möglichst viele Punkte zu holen.

Dabei soll der als Königstransfer geltende Zugang Dennis Schmidt, der bis April beim Wuppertaler SV spielte, vermutlich helfen?

Caillas: Dennis und ich haben mal kurz zusammen bei Wehen Wiesbaden gespielt. Wir sind froh, dass er die Herausforderung, auch in Meerbusch zu einem Führungsspieler zu werden, angenommen hat. Klar ist er kein Heilsbringer, aber er kann ein Team mitreißen. Gerade die jungen Spieler können viel von ihm lernen.