Golf Europapokal: Platz drei für GC Hubbelrath
Im Kampf um den Europapokal reicht es nicht ganz, um zu triumphieren. Becker: „Es war ein nur ordentliches Wochenende.“
Düsseldorf. Wenn fünf Düsseldorfer Herren in dieser Jahreszeit gemeinsam nach Portugal fliegen, liegt der Verdacht einer zünftigen Herrentour mit ausgiebigen Strandbesuchen und langen Nächten in Lissabonner Kneipen nahe. Doch weder Nicolai von Dellingshausen noch Julian Baumeister oder Marc Christopher Siebiera mussten sich irgendwann den Sand von den Füßen klopfen. Lediglich Florian Schmiedel und Roland Becker gönnten sich eine kurze, 30-minütige Entspannungsphase am Meer. Mehr war auch nicht drin, denn das Düsseldorfer Quintett hatte anderes im Kopf, als zu relaxen.
Die fünf Herren waren die deutsche Abordnung beim Europapokal der Golf Landesmeister im Aroeira GC in der Nähe Lissabons. Und die Spieler vom amtierenden deutschen Golf-Mannschaftsmeister machten ihre Sache gut. Zwar nicht ganz so gut, wie sie sich selbst erhofft hatten, aber mit dem dritten Platz und der Bronzemedaille haben sie den Ruf des GC Hubbelrath als Hotspot im europäischen Top-Golf erneut bestätigt.
„Es war ein zufriedenstellendes und dann doch nicht so zufriedenstellendes Turnier“, sagt Golflehrer Becker. „Wenn wir ein richtig gutes Wochenende erwischt hätten, hätten wir gewinnen können. Aber wir haben nur ein ordentliches Wochenende erwischt.“ So war keiner seiner Spieler nach den jeweiligen Runden vollauf zufrieden. Jeder mäkelte rum. „Alle haben immer gesagt, es wäre mehr drin gewesen, dass sie irgendwo Schläge liegengelassen haben“, sagte Becker. „Und dieser Knoten ist die ganzen drei Tage lang nicht aufgegangen.“ Sogar von Dellingshausen war mit seiner Leistung nicht ganz einverstanden, und das, obwohl er nach den drei Europapokaltagen mit 208 Schlägen (69, 70, 69) gemeinsam mit dem Schotten Chris MacLean die inoffizielle Einzelwertung gewonnen hatte. Baumeister spielte sich mit 219 (73, 76, 70) Ballberührungen auf Rang 20. Schmiedel benötigte einen Schlag mehr (75, 70, 75) und kam so auf Position 25.
Gegen die wie entfesselt aufspielenden Franzosen des Golfclubs St. Germain en Laye war kein Kraut gewachsen. Nach zwei Tagen hatten sie für die vier gewerteten Runden insgesamt 272 Schläge, damit 16 weniger als der Platzstandard vorgibt, gebraucht und lagen mit sieben Schlägen vor dem Balmoral GC aus Schottland. Das Niveau konnten die Franzosen aber nicht halten. Am Schlusstag verloren sie an Boden, sicherten sich aber mit 417 Schlägen und einem Schlag vor den Schotten den Europapokal. Am Schlusstag lag der GC Hubbelrath zwischenzeitlich auf Rang zwei. „Am Nachmittag haben die Schotten aber noch mal Gas gegeben, und uns noch auf den Bronzerang verdrängt“, erklärte Becker. Die Düsseldorfer benötigten 421 Schläge (minus 11). „Ich hatte mir auch ein Ergebnis von minus 15 vorgestellt“, sagte Becker. Doch als die Bronzemedaillen um den Hals baumelten, konnten die Hubbelrather schon wieder lächeln. Denn einen dritten Platz beim Europapokal der Landesmeister muss man unter 24 Teilnehmern ja auch erst mal erreichen.