Düsseldorfer HC Europapokal: Zückerchen für erfolgreiche Hockey-Damen vom Seestern

Der Düsseldorfer HC reist nach Weißrussland und vertritt Deutschland als Favorit im Hallen-Hockey-Europapokal.

Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Nico Sussenburger und seine Spielerinnen verstehen es als eine Belohnung. Ein Zuckerstück, wenn man so will. Weil die Hockeydamen des DHC in der vergangenen Saison die Deutsche Hallen-Meisterschaft gewonnen haben, werden sie an diesem Wochenende die deutschen Farben beim Europapokal im weißrussischen Minsk vertreten. Dabei ist für die Oberkasselerinnen der Titel das klare Ziel.

„Wir wollen uns da durchsetzen und sehen uns eindeutig in der Lage, den Pokal nach Düsseldorf zu holen“, stellte Coach Sussenburger klar. Zwei Wochen nach der Niederlage im diesjährigen Meisterschaftsfinale in der Halle, greift der DHC also erneut nach einem Titel. „Ich bin gespannt, wie gut wir diese Enttäuschung weggesteckt haben“, sagte Sussenburger, der mit seiner Mannschaft klar favorisiert ist.

Gegen den Gastgeber HC Minsk, den niederländischen Vertreter SV Kampong und Slavia Prag aus der Tschechischen Republik sollte der DHC in Normalform gewinnen können. Allerdings sind die Gruppengegner nicht zu unterschätzen. Insbesondere Minsk stellt eine eingespielte Truppe, die in ihrer Besetzung fast komplett der weißrussischen Nationalmannschaft gleicht. Auch der Nationaltrainer steht an der Bande. Trotzdem spricht fast alles für einen Turniersieg des Düsseldorfer HC.

Bei Europokal-Endrunden in der Halle gewann bislang 25 Mal der deutsche Vertreter. Deutschland ist in Sachen Hallenhockey klare europäische Spitze. In allen anderen Ländern spielt die Variante unter dem Hallendach nur eine untergeordnete Rolle neben dem klassischen Feldhockey. Nicht nur deshalb ist der DHC der klare Favorit auf den Sieg in Minsk.

Sussenburgers Mannschaft dürfte dazu noch stärker einzuschätzen sein als bei der Deutschen Endrunde in Lübeck vor knapp zwei Wochen. Dort hatte die Mannschaft im Penalty-Shootout das Endspiel gegen Mannheim hauchdünn verloren. „Nach der Rückkehr unsere Nationalspielerinnen sind wir mittlerweile deutlich eingespielter. Das könnte ein Vorteil für uns sein“, erklärte Sussenburger. Über die Gegner kann der Trainer wenig sagen. Erste Videoanalysen haben dem DHC-Coach einen ersten Eindruck vermittelt. Sussenburger und sein Trainerteam wollen die Konkurrenz vor Ort weiter beobachten: „Wir orientieren uns aber auch weniger an den Gegnern, sondern wollen unser Spiel durchbringen. Dann haben wir auf jeden Fall die Möglichkeit, das Turnier zu gewinnen.“ Die Spielerinnen dürfen sich neben der sportlichen Herausforderung auch auf einen kulturellen Exkurs einstellen. Bereits Donnerstag stand eine Sightseeing-Tour auf dem Programm. Danach gab es eine kurze Trainingseinheit, auch um sich an die Halle zu gewöhnen. Heute startet das Turnier für den DHC mit dem ersten Gruppenspiel. Ein Sieg in Weißrussland dürfte helfen, die Enttäuschung über das verlorene Endspiel um die Deutsche Meisterschaft zu verdrängen.