Eva Linnenbaum lebt ihren Olympiatraum im Dreisprung

Die 24 Jahre alte Düsseldorferin hatte bislang Pech. Vor 14 Tagen musste ihr eine Titanschraube ins Kahnbein gedreht werden.

Düsseldorf. Als Dreispringerin hat die 24-jährige Eva Linnenbaum (ART) schon viele schmerzhafte Erfahrungen machen müssen. Zuletzt bei den Deutschen Hochschul-Meisterschaften im Mai in Darmstadt. Da verletzte sie sich gleich im ersten Versuch besonders übel und erreiche dennoch Bronze. „Der Anlauf ging noch gut. Beim Aufsetzen habe ich dann unglaubliche Schmerzen gespürt. Ich bin irgendwie noch in den Sand gefallen“, sagt sie rückblickend. Am Tag danach kam dann die niederschmetternde Diagnose: Kahnbeinbruch im linken Fuß. Sechs Wochen lief sie an Krücken und mit einem Gips. Doch die Schmerzen im Fuß blieben, der Bruchspalt verheilte nicht. So wurde ihr vor 14 Tagen in Essen operativ eine Titanschraube ins Kahnbein eingedreht, die den Knochen zusammenhalten soll. Besonders bitter war für die hochgewachsene Athletin, dass sie ihre Fortschritte, die sie im Frühjahr beim früheren Düsseldorfer Erfolgstrainer und späteren Bundestrainer Eckhard Hutt in Spanien gemacht hatte, nicht zeigen konnte.

„Ich wollte in dieser Saison angreifen, um weiter nach vorne zu kommen.“ Schließlich lockt Rio im Jahr 2016, und da will sie unbedingt hin. Zunächst wurde sie mal wieder ausgebremst. Linnenbaum hofft, dass ihr Körper die Schraube annimmt. Ihr linker Fuß bereitet ihr mit diversen Knochenproblemen im Mittelfuß und Sprunggelenk schon seit 2006 Probleme und zwang sie zu zahlreichen Auszeiten. Doch so ein Pech wie in diesem Jahr hatte sie noch nie.

Zum ART kam sie 2011. Die 1,90 Meter große Athletin lebte vorher drei Jahre in Hannover. Gestartet ist sie während dieser Zeit stets für ihren Heimatverein, den niedersächsischen Verein TuS Neuenhaus, in dem ihr Vater der Vereinsvorsitzende und ihre Mutter die Abteilungsleiterin ist. Bei einem Kaderlehrgang im Oktober 2010 hat sie Ralf Jaros kennengelernt und sich dabei von der Düsseldorfer Trainings-Philosophie überzeugen lassen, die von Eckhard Hutt in den späten 70er Jahren zu vielen Düsseldorfer Dreisprung-Erfolgen geführt hatte, darunter auch bei ihrem jetzigen Heimtrainer Ralf Jaros. Beim ART gefällt es ihr sehr gut, sie würde sich aber für ihr tägliches Training einen Partner wünschen, der sämtliche Einheiten mitmachen kann, damit sie nicht so häufig alleine trainieren muss.

Den enormen Leistungsanstieg in den Schüler- und Jugendklassen beim familiär strukturierten ART hat sie in den vergangenen Jahren miterlebt und wäre nun dafür, dass beim ART „die Strukturen institutionalisierter wären“. Zudem wünscht sie sich, dass „ihr Trainer hauptberuflich arbeiten könnte“.

Ihr Ziel Rio 2016 bleibt: „100 Prozent oder gar nicht. Ich muss nun hoffen, dass mein Körper mit der Schraube im Fuß umgeht. Ich werde alles geben, um zu den Olympischen Spielen zu kommen. Mit meinem Trainerteam, bestehend aus Eckhard Hutt und Ralf Jaros, habe ich genug Fachkompetenz an meiner Seite.“