Ex-Borusse will Punkte entführen
Das Team von Trainer Dirk Wagner kann sich absetzen, aber Bastian Steger hat am Sonntag mit Frickenhausen etwas dagegen.
Düsseldorf. Tischtennis an Karneval - das funktioniert. Zumindest glaubt Borussias Manager Andreas Preuß ganz fest daran. Der Tabellenführer der Deutschen Tischtennis-Liga (DTTL) erwartet am Karnevalssonntag (13 Uhr) mit rund 1000 Zuschauern eine volle Halle am Staufenplatz.
Schließlich ist es das absolute Topspiel der laufenden DTTL-Saison gegen Verfolger TTC Frickenhausen/Würzburg, der vier (Minus-)Zähler hinter den Düsseldorfern steht.
Den Zuschauern, die auf Karneval verzichten und die Borussia unterstützen, verspricht Manager Andreas Preuß, dass die Mannschaft mit Timo Boll antreten wird: "Wir schätzen den ersten Tabellenplatz nach Abschluss der Punktrunde als sehr wichtig ein. Bei einem Sieg könnten wir uns entscheidend gegenüber Frickenhausen absetzen."
Die Gegner um Nationalspieler Bastian Steger stecken nach zuletzt zwei Niederlagen in Folge in einer "Minikrise". Aber genau diese Außenseiterposition mag TTC-Manager Christoph Reuhl: "In dieser Partie sind wir krasser Außenseiter, und vielleicht sind dadurch die Köpfe frei, so dass wir befreit aufspielen werden."
Die Borussia rechnet dank Boll fest mit einem doppelten Punktgewinn. Auch wenn er buchstäblich erst in letzter Minute eintreffen könnte, denn in der Woche waren alle vier Borussen beim Pro-Tour-Turnier in Qatar vertreten. Anders als ursprünglich vorgesehen aber nur im Einzel- und nicht im Doppel-Wettbewerb.
Als einziger Düsseldorfer hat Boll jedoch das Halbfinale in Doha erreicht. Der Weltranglisten-Vierte setzte sich nach den Siegen in der Hauptrunde gegen Ovidiu Ionescu (Rumänien/4:0) sowie Nationalmannschaftskollege Zoltan Fejer-Konnerth (Grenzau/4:3) und Jun Mizutani (Japan) im Viertelfinale gegen den Hongkong-Chinesen Tang Peng klar mit 4:0 durch.
Je nach Turnierverlauf landet Boll erst am Sonntagmorgen um 6.45 Uhr in Frankfurt, das Spiel in Düsseldorf beginnt um 13 Uhr. Seine Mannschaftskollegen können zumindest pünktlich da sein, auch wenn ihnen der Donnerstag in Doha in schlechter Erinnerung bleiben wird. Christian Süß, Dimitrij Owtcharow und Marcos Freitas verpassten den Sprung in die zweite Runde.
Süß scheiterte mit 2:4 am Italiener Mihai Bobocica, Owtcharow verlor in gleicher Höhe gegen Janos Jakab aus Ungarn und Freitas unterlag dem Hongkong-Chinesen Cheung Yuk denkbar knapp mit 3:4. Vielleicht kann der Karnevalssonntag die Laune etwas aufbessern, immerhin müssen die Fans auch im Tischtenniszentrum nicht ganz auf die rheinische Karnevalsatmosphäre verzichten.