Ex-Weltklasse-Schwimmer Christian Keller: „Es macht richtig Spaß“
Als Hobbysportler mit Ambitionen startet der ehemalige Weltklasse-Schwimmer am 8. Juli beim Düsseldorfer Triathlon.
Düsseldorf. Einmal Sportler, immer Sportler — auf den ehemaligen Weltklasse-Schwimmer Christian Keller trifft das voll und ganz zu. Der 39-Jährige ist auch acht Jahre nach dem Ende seiner „aktiven Laufbahn“ im Schwimmsport topfit.
Am 8. Juli wird der Ex-Schwimm-Weltmeister und Olympia-Bronzegewinner von Atlanta beim T³-Triathlon in Düsseldorf starten, als Titelverteidiger in der offenen Klasse, im Sprint mit 750 Meter Schwimmen, 19,5 Kilometer Radfahren und 4,8 Kilometer Laufen. Die Westdeutsche Zeitung sprach mit Christian Keller.
Herr Keller, Sie sind schon mehrere Marathons gelaufen, jetzt Triathlon. Was haben Sie sich für Düsseldorf vorgenommen?
Christian Keller: Ich will den Titel im Sprint verteidigen. Als Hobbysportler gehe ich in der offenen Klasse an den Start. Im vergangenen Jahr bin ich nach 1:05-Stunden ins Ziel gekommen. Wenn ich es jetzt unter 60 Minuten schaffen würde, wäre es optimal. Aber dafür muss schon alles stimmen, auch beim Material. 2011 hatte ich noch mein altes Rad, jetzt ist es neu und modern. Im Triathlon habe ich schon einige Erfahrungen gesammelt, 20 habe ich bereits absolviert. Es macht mir ungeheuer viel Spaß.
Warum starten Sie im Sprint und nicht auf der olympischen Diszplin?
Keller: Weil der Sprint besser zu mir passt. Man ist rund eine Stunde unterwegs und muss alles schnell unter einen Hut bringen. Fehler darf man sich nicht erlauben. Beim Schwimmen kann man schon alles verlieren.
Das dürfte bei Ihnen ja wohl kein Problem sein, oder?
Keller: Aufgrund meiner Vorgeschichte versteht sich das von selbst. Trotzdem muss man schadlos aus dem Wasser kommen. Bei den vielen Teilnehmern landet ein Ellbogen auch mal schnell im Gesicht.
Wie bereiten Sie sich auf den Triathlon in Düsseldorf vor?
Keller: Das muss neben Familie und Arbeit passen. In den letzten sechs bis acht Wochen sehr intensiv. In den vergangenen fünf Wochen habe ich die Sprintdistanz elfmal mit dem Rad und dem Laufen absolviert. Geschwommen wird im Rheinbad oder bei mir zu Hause in Essen.
Welche Intensität hat Ihr Training?
Keller: Es ist kurz und intensiv. Manchmal nur eine halbe- bis zu einer Dreiviertelstunde pro Tag, 20 Kilometer mit dem Rad und fünf Kilometer Laufen. Es ist ein Koppel-Training, um die Wechsel zu üben. Die sind sehr wichtig, weil die Distanz sehr kurz ist. Die Wechselzone ist dann bei mir zu Hause in der Garage.
Was machen Sie in der übrigen Zeit, wenn kein Wettkampf ansteht?
Keller: Neben dem Beruf treibe ich ganz normal Sport, gehe ins Schwimmbad oder zum Fitnesstraining. Mit dem Triathlon will ich zeigen, dass man ihn auch hobbymäßig betreiben kann.
Was steht demnächst sportlich an?
Keller: Die Olympischen Spiele in London, ich darf dieses Jahr wieder für das ZDF unterwegs sein und vor Ort berichten.