Düsseldorfer HC Frauen-Hockey: Rumpfkader spielt groß auf

Trotz der zahlreichen Verletzten bleiben die DHC-Damen oben dabei. Am Wochenende gab es einen Sieg und eine knappe Niederlage.

Tessa Schubert ist zum Glück für die Hockey-Damen des DHC derzeit fit — und traf Sonntag beim 3:0 über Lichterfelde. Archiv

Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Es ist keine normale Situation, in der die Hockeyspielerinnen des DHC stecken. Für ein gewöhnliches Bundesligaspiel kann Trainer Nico Sussenburger den 16-köpfigen Kader aus einem Kreis von rund 25 Spielerinnen bestimmen. Für die Spiele gegen Lichterfelde am Sonntagund gegen Mannheim am Samstag standen ihm nur 17 Spielerinnen zur Verfügung — trotzdem reichte es zu einer zufriedenstellenden Ausbeute.

Denn durch das 3:0 (1:0) gegen die Berlinerinnen aus Lichterfelde mischt der arg ersatzgeschwächte DHC weiter in der Spitzengruppe der Bundesliga mit. Über das 1:2 (0:1) gegen Spitzenreiter MHC ärgerte sich Sussenburger zwar, doch für den Trainer ist dies mit Blick auf die Personallage zu verschmerzen. „Unsere Ansprüche sind nach der starken Vorsaison zwar gewachsen, aber sechs Siege aus bislang acht Spielen sind schlicht sensationell“, sagte der DHC-Coach.

Als wären die zahlreichen Ausfälle nicht schon schlimm genug, gesellten sich am Sonntag neue Verletzte dazu. Greta Gerke fiel beim glanzlosen Sieg gegen den punktlosen Tabellenvorletzten mit Fußbeschwerden aus. Selin Oruz meldete sich mit Schmerzen wieder ab. Die Olympiateilnehmerin war nach einem Bänderriss gerade erst zurückgekehrt. „Wir versuchen, uns irgendwie in die Winterpause zu schleppen. Momentan gelingt uns das aber sehr gut“, sagte Trainer Sussenburger.

Beim 3:0 am Sonntag brauchten seine verbliebenen Spielerinnen nicht ihre Topleistung abzurufen, damit es zum Heimsieg reichte. Alisa Vivot brachte die Oberkasselerinnen bereits nach drei Minuten in Front. Gegen harmlose Gäste reichten die späten Treffer von Tessa Schubert und Sabine Markert in Durchgang zwei, um die Partie endgültig zu entscheiden. „Mein Team geht am Stock, aber verdient sich durch außergewöhnlichen Einsatz die Punkte“, lobte der Trainer. Dass Leistungsträgerinnen wie Luisa Steindor, Tessa Schubert oder Elisa Gräve momentan fast jede Partie durchspielen und auf Verschnaufpausen verzichten müssen, ist die Kehrseite der Medaille.

Trotz des großen Einsatzes reichte es am Samstag gegen die prominent und top besetzten Mannheimerinnen nicht zum Punktgewinn. Alisa Vivots Anschlusstreffer zum 1:2 kurz vor dem Ende kam zu spät. Auch weil die Schiedsrichter einem Tor des DHC durch Greta Gerke bei einer Strafecke die Anerkennung verweigert hatten. „Auch im Video ist nicht zu erkennen, ob der Treffer regulär war oder nicht“, sagte Sussenburger. „So oder so ist es ärgerlich, dass wir für unseren großen Aufwand nicht belohnt worden sind.“

Der Trainer hofft nun, dass sich seine Kadersituation möglichst schnell wieder entspannt. Der ersatzgeschwächte DHC ist als Tabellenvierter laut Sussenburger trotzdem über dem Soll.