Düsseldorf JC 71 geht den dritten Schritt
Der Traum von der Bundesliga im Jahr 2020 nimmt weiter Formen an. Am Wochenende feierte das Team den dritten Aufstieg in Folge.
Düsseldorf. Noch ist es ein weiter Weg für die Mannschaften des Judo-Clubs 71, aber zumindest ist er in den vergangenen Tagen wieder ein Stück kürzer geworden: Erst stieg das Damen-Team in die 2. Bundesliga auf, nun feierten die Herren in Wuppertal ihren Sprung in die Oberliga. So konnte JC-Vorsitzender Sebastian Witzmann mit Blick auf das ambitionierte Ziel, 2020 mit beiden Teams in der Bundesliga zu starten, gut gelaunt verkünden: „Es wird jetzt nicht einfacher, aber wir halten an unserem Plan fest.“
Eben jener Plan entstand vor knapp zwei Jahren. Damals setzten sie sich an der Hildener Straße in Benrath zusammen und überlegten, wie es weitergehen soll mit dem Judo-Verein, dessen Herren-Team nur noch in der Bezirksliga aktiv war. Herauskam das größtmögliche aller Ziele: die Bundesliga. Das klang im ersten Moment vermessen. Schließlich müssten die Herren dafür sechs Mal in Folge aufsteigen. Und auch die Damen, damals in der fünften Liga, durften sich nicht gerade zurücklehnen.
Nun, drei Jahre später, sieht es gut aus. Ab April 2017 starten die Damen in der 2. Liga, die Herren immerhin schon in der Oberliga. Drei Mal sind sie nun bereits aufgestiegen und haben in dieser Zeit nicht einen Kampf verloren.
Möglich machen das die vielen Talente aus der eigenen Jugend sowie die zwei Importe: der Pole Adrian Walle und Anton Rudnyk, ukrainischer Landesmeister. Für die beiden muss der JC 71 kräftig in die Tasche greifen, denn beide wohnen nach wie vor in ihren Heimatländern und werden nur für die Kampftage eingeflogen. Rund 20 000 Euro ließen sich die Düsseldorfer die abgelaufene Saison kosten. In der nächsten werden dann auch die Eigengewächse bezahlt, zwar nicht so sehr, dass sie davon leben könnten, aber zumindest kämpfen sie dann nicht mehr komplett umsonst. „Wir betreiben hier Profisport“, sagt Vorsitzender Witzmann, der deswegen weiter auf der Suche nach Sponsoren ist.
Einer, der das Gesicht des Vereins werden kann und es längst in die Riege der Besten geschafft hat, ist Johannes Frey. Der gewann kürzlich die Silbermedaille bei den Europameisterschaften in Österreich. Zwar konnte er deswegen nicht am entscheidenden Liga-Kampftag in Wuppertal teilnehmen, aber auch so schaffte es der JC 71, schlug im entscheidenden Kampf das bis dahin ebenfalls unbesiegte Team aus Langenfeld und hat so den nächsten Schritt auf dem Weg in die Bundesliga gemacht.