Leichtathletik Wireko: Fünf Starts, fünf Siege
Düsseldorf · Jule Domat überzeugt auch als Siebenkämpferin.
Mit den traditionsreichen Pfingstsportfesten in Recklinghausen und Rheydt klang das lange Sportwochenende aus. In Recklinghausen ließ ART-Trainer Ralf Jaros seine jungen Siebenkämpferinnen nach der knapp verpassen EM-Teilnahme in der Vorwoche mal „so nebenbei beim Dreisprung“ ran. Kaja Bins erledigte die ungewohnte Aufgabe mit ihrem Sieg und dem Erreichen der U 20-Norm von 11,98 Meter für die nationalen Titelkämpfe. Annkathrin Hoven kam auf 11,66 Meter, hat aber schon die U 20-DM Normen über 200 Meter (24,42 Sek.) und beim Weitsprung (6,00 m) erreicht. Große Freude gab es auch für die ehemalige U 20-EM-Teilnehmerin Sandra Gottschalk (ART), die nur noch „Hobbytraining betreibt“, aber in Recklinghausen den 100-Meter-Lauf in 12,66 Sekunden bei leichtem Gegenwind gewann.
Am erstaunlichsten war der Auftritt der 16-jährigen Jule Domat (ART), die sich nach erfolgreichen Stabhochsprung-Wettbewerben (3,70 Meter Bestleistung im Vorjahr) nun dem Siebenkampf verschrieben hat. Siege in Recklinghausen beim Speerwerfen (39,73 m) und beim Weitsprung (5,42 m) deuten an, was da demnächst im Siebenkampf für eine hohe Punktzahl möglich sein kann.
ART-Geherin Ila Elbert holt sich den NRW-Titel über 3000 Meter
Das Sportfest im Rheydter Grenzland-Stadion begann mit den NRW-Meisterschaften im Bahngehen. Über 3000 Meter steigerte sich als neue Titelträgern die 14-jährige Ila Elbert (ART) auf 17:26,12 Minuten vor der um ein Jahr jüngeren Trainingskollegin Miyako Kowalsky (19:56,67 Min.). Die U 18-Meisterschafts-Norm beträgt 18:00 Minuten, aber Ila Elbert darf in Ulm bei den deutschen Jugend-Titelkämpfen Ende Juli noch nicht starten, weil der Deutsche Leichtathletik Verband Athletinnen unter 16 Jahren noch nicht zulässt.
In Rheydt waren fünf Düsseldorfer Vereine mit zum Teil Großaufgeboten wie der ART und der ASC im Einsatz. Nach den fast acht Stunden saß der 67-jährige ART-Trainer Juri Swetkow „völlig fertig“ bei einem sehr heftigen Gewitter unter der Tribüne. Er musste bis zu 20 junge ART-Athlten „coachen“. „Ich bin ständig von einer Ecke des Stadions in die andere gerannt.“ Zum Lohn durfte der ehrenamtlich tätige, frühere russische Olympiatrainer sich über tolle Erfolge von Finn Bertling (Sieger über 60 Meter Hürden bei der M 13 in 9,81 Sekunden) und Felicia Deumi-Nappi (60 m Hürden in 10,76 Sekunden bei der W 12) freuen. Beim ASC fehlte von den Tawiah-Drillingen diesmal Dörte „wegen einer Zahngeschichte“, aber kein Problem für Dorina und Dorinda gleich vier Wettbewerbe zu gewinnen. Alleskönner Joel Wireko (ASC) siegte auch in allen fünf Wettbewerben, bei denen er antrat. „Beim 200-Meter-Lauf musste ich bis aufs Zahnfleisch gehen,“ sagt Wireko schmunzelnd nach seinem Sieg in 24,48 Sekunden.