Leichtathletik Ojstersek läuft persönliche Bestzeit in Essen

Düsseldorf · Trotz ihrs Jetlags wird die 25-Jährige vom ART bei der 10 000-Meter-DM Fünfte. Nicht der einzige Erfolg für die Düsseldorfer Leichtathleten: Sebastian Hadamus gewinnt den Lauf der M 45, Dreispringerin Jessie Maduka sieht in Eppingen.

Svenja Ojstersek (Nummer 3) beim Start des 10 000-Meter-Laufs in Essen. Am Ende wurde die 25-Jährige vom ART Fünfte.

Foto: Bernward Franke

Düsseldorfs Top-Leichtathleten haben zu Pfingsten mit starken Leistungen überzeugt. Jessie Maduka gewann beim nationalen Springermeeting in Eppingen mit 13,32 Meter den Dreisprung-Wettbewerb. Svenja Ojstersek lief bei der Deutschen 10 000-Meter-Meisterschaft in Essen in neuer Bestzeit (33:45,02 Minuten) als Fünfte durchs Ziel.

Dabei war es bereits das vierte harte 10 000-Meter-Rennen der Langstreckenspezialistin des ART in den vergangenen sieben Wochen — im Gegensatz zur Konkurrenz, die das schnellste DM-Rennen seit 20 Jahren ohne eine ähnlich starke Beanspruchung im Vorfeld lief. Ojstersek studiert ja in den USA und ist seit Monaten voll in der Saison, während die in Europa gerade erst Fahrt aufnimmt. Hinzu kam, dass Ojstersek erst am Donnerstag aus Dallas zurück nach Düsseldorf kam und den Jetlag (sieben Stunden Zeitunterschied) deutlich spürte.

Daher ging die 25-Jährige so clever wie defensiv ins Rennen und fand eine Gruppe, die gleichmäßig im Kampf um Bronze ihre Runden abspulte. Dabei half ihr, dass sich zahlreiche Düsseldorfer auf den Weg nach Essen gemacht hatten und sie durchgängig anfeuerten, damit sie „kämpft und dran bleibt.“ Das gelang ihr bis zwei Runden vor Schluss, bis das ohnehin schnelle Tempo noch mal gesteigert wurde. Dennoch zog sie in der Schlussrunde an Lea Hanle (Holzefingen) vorbei, die im Vorjahr U 23-Meisterin über 5000 Meter war und ebenfalls in der amerikanischen College-Saison (Vizemeisterin über 10 000 Meter in der NCAA, Division II) viele Rennen hatte. So wurde Ojstersek Fünfte und zeigte sich „sehr zufrieden“.

Ihre vielen Fans hätten nach dem Rennen zu gerne mit ihr ein Wort gewechselt, doch da musste Ojstersek zur Doping-Kontrolle. „In der Kontrolle saß ich bestimmt 1,5 Stunden“, schilderte sie das anschließende Geschehen — da war es dann kurz vor Mitternacht. „Nun werde ich jetzt erstmal ein bis zwei Wochen locker machen“, kündigte sie an.

Vor ihr war bereits der 45-jährige Sebastian Hadamus zum DM-Titel in der Altersklasse M 45 in 32:48,80 Minuten gelaufen. Auf der Zielgeraden hatte sich der ART-Läufer einen sehenswerten Kampf mit dem um zehn Jahre jüngeren Ratinger Enrico Dietrich geliefert.

Maduka kommt nach Verletzung immer besser in Tritt

Ähnlich glücklich war Jessie Maduka mit ihren Sprüngen in Eppingen, dessen weitester sie bei wechselnden Winden auf 13,32 Meter führte. Nach der Fußverletzung im Winter, die ihr das gesamte Wintertraining unmöglich machte, war das ein schöner Fortschritt für die ART-Springerin. „Es wird bis August dauern, bis Jessie wieder an ihre Vorjahrsleistungen herankommt“, hatte ihr Trainer Ralf Jaros vor Wochen gesagt. Mit den 13,32 Meter vom Wochenende steht sie in der deutschen Bestenliste auf Rang vier.

Aimo Warnt (ART), Kandidat für die U 20-EM, kam als Zweiter (14,58 Meter) beim Absprung nicht wie gewünscht zurecht. Er „verschenkte“ jedesmal mindestens 20 Zentimeter. Sein zwei Jahre jüngerer Bruder Aidan war dafür beim Borsig-Meeting in Gladbeck überlegen. Er gewann das Diskuswerfen mit 49,11 Meter und das Kugelstoßen mit 16,10 Meter.

Beim Speerwerfermeeting in Jena wurde der 17-jährige Yannik Zein (ART) mit 64,85 Meter starker Zweiter hinter dem Franzosen Lenny Brisseault (68,92 m). Seine 13-jährige Schwester Antonia steigerte sich auf 38,85 Meter bei der U 16.