Segeln Segler trotzen dem schlechten Wetter
Düsseldorf · Knapp 90 Boote waren bei der Rheinwoche am Start, die beim Düsseldorfer Yachtclub in Golzheim begann. Und wenn es mehrere Mastbrüche gab, zogen die Veranstalter ein positives Fazit.
Das Wetter meinte es nicht gut mit denen, die sich auf ein langes wie sonniges Pfingstwochenende gefreut hatten. Regen und Wind drückten vielen auf die Stimmung. Doch während sich die meisten Düsseldorfer nach drinnen verziehen konnten, war das den Teilnehmern der Rheinwoche nicht vergönnt. Sie mussten raus aufs Wasser für Europas älteste und größte Flussregatta.
Die begann am Samstag beim Düsseldorfer Yacht Club (DYC) an der Rotterdamer Straße, ging über Duisburg, Wesel und Emmerich und endete erst am Pfingstmontag im niederländischen Arnheim. Allerdings nicht für sämtliche Starter, mehrere Crews mussten nach wenigen Kilometern aufgeben, da es in Höhe Kaiserswerth acht Mastbrüche und fünf Kenterungen gab.
Verletzt wurde zum Glück niemand, „weil alle Teilnehmer erfahrene Segler sind, die gelernt haben, mit solchen Situationen umzugehen“, wie DYC-Sprecher Detlef Krügel erklärte. „Sie waren mit Jollen unterwegs, also mit Booten, die keinen Kiel haben. So ein Boot kann immer kentern, aber alle haben Sicherheitswesten getragen, außerdem waren Sicherungsschiffe in der Nähe, da war jetzt nicht in besonderer Weise gefährlich.“
100 Besucher beim Tag des offenen Hafens
Ärgerlich waren die „herausfordernden Bedingungen“ (Krügel) natürlich trotzdem. Der DYC war ja nicht nur Startpunkt für die Rheinwoche, er hatte am Samstag auch zum Tag des offenen Hafens nach Golzheim geladen. Und auch da machte sich das schlechte Wetter bemerkbar. Zwar konnten sämtliche Programmpunkte wie die Jetski-Vorführung über die Bühne gehen, sonderlich viele Gäste kamen aber nicht. „Es waren nur knapp 100, wir hätten mindestens 300 versorgen können“, sagte Krügel, der mit seinen Vereinskollegen vom DYC dennoch das ganze Wochenende zu tun hatte.
Bereits am Freitag waren die knapp 90 Boote der Rheinwoche eingetroffen. Von morgens acht bis abends 20 Uhr wurden die im kleinen Hafen an der Rotterdamer Straße zu Wasser gelassen. Hinterher trafen sich die Teilnehmer zum gemütlichen Abend am Vereinshaus, doch bereits da machte sich das Wetter bemerkbar. Die extra aufgebauten Zelte mussten vorsichtshalber eingepackt werden, „bevor sie wegfliegen konnten“, erzählte Detlef Krügel. Anstatt bei Sonnenschein den Abend am Rhein zu genießen, waren Jacken und lange Hosen bei Wind und Wolken angesagt.
Dennoch sprach Krügel von einem gelungenen Wochenende: „Es hat sich gelohnt, allein schon, weil die Rheinsegelei durch den Berufsverkehr selten geworden ist und wir uns gefreut haben, die Rheinwoche in Düsseldorf an den Start zu bringen und dass in unserem Hafen endlich mal wieder viele Masten zu sehen waren.“