Fußball: 1:6 — SC West steigt in die Landesliga ab
Der TuS Bösinghoven war im „Finale“ eine Nummer zu groß. Trainer Harald Becker hat den Wiederaufstieg als Ziel gesetzt.
Düsseldorf. Der SC West hat den Klassenerhalt in der Fußball-Niederrheinliga verpasst. Doch Trainer Harald Becker richtete den Blick unmittelbar nach dem Spiel schon wieder nach vorne: „Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Der Großteil des Teams bleibt zusammen, und wir haben den direkten Wiederaufstieg als Ziel.“. Nicht vergessen wollte Becker die starke Rückrunde, die die Relegation erst möglich gemacht hatte, auch wenn Viktoria Gochs Rückzug eine nicht unwesentliche Rolle spielte: „Es ist schade, dass wir es nach der sensationellen Rückrunde am Ende nicht geschafft haben.“ Nach einer unterirdischen Hinrunde mit neun Zählern hätten wohl die wenigsten damit gerechnet, dass der Klassenerhalt noch im Bereich des Möglichen ist.
Gegen den TuS Bösinghoven gingen die Düsseldorfer im entscheidenden Relegationsspiel sang- und klanglos mit 1:6 (1:4) unter. Dabei präsentierte sich die Mannschaft von Trainer Harald Becker von Beginn an wie ein Absteiger. Gegen den Landesligisten, in dessen Startformation mit Axel Lawarée und Robert Palikuca zwei Ex-Fortunen agierten, standen die Oberkasseler frühzeitig auf verlorenem Posten. Bereits nach acht Minuten markierte der zum Stürmer umfunktionierte Palikuca den Führungstreffer für Bösinghoven. West hatte keine Zeit, den Schock des Gegentores zu verdauen, denn nur zwei Minuten später erhöhte Stefan Galster. Den Anhängern der Düsseldorfer unter den rund 750 Zuschauern war frühzeitig klar, dass der Klassenerhalt nicht realisiert werden würde. Daniel Palac (16.) erhöhte auf 3:0.
„Das frühe Gegentor hat die Jungs wieder in alte Muster zurückfallen lassen. Die Angst war spürbar“, sagte Becker. Bösinghoven nahm den Fuß nach dem dritten Treffer vom Gaspedal und ließ die Oberkasseler etwas kommen. Die beste Chance hatte Toni Munoz (34.) mit einem Distanzschuss. Doch Axel Lawarée ließ sich, vor den Augen zahlreicher, ehemaliger Weggefährten aus Fortuna-Zeiten wie Co-Trainer Uwe Klein, Claus Costa oder Christian Weber, nicht lumpen und traf nach 39 Minuten zum 4:0. Vincent Scheidemann gestaltete das Ergebnis mit dem 1:4 zum Pausenpfiff etwas erträglicher, doch West hatte nie eine echte Chance auf den Sieg.
Im zweiten Durchgang ließ es Bösinghoven deutlich ruhiger angehen. Nach hartem Foul an Kerim Gürdal sah West-Verteidiger Max Bauermeister (71.) die Gelb-Rote Karte. In der Schlussphase trafen Florian Witte (83.) und Marc Sesterhenn (84.), ein weiterer Ex-Düsseldorfer, gegen die Oberkasseler. „Die Saison endet so, wie ich die Mannschaft übernommen habe — katastrophal“, sagte Becker. Widersprechen wollte ihm da niemand.