Fußball/Champions Trophy: Kamps überreicht Pokal an die „Bullen“

Das Team mit den besten Individualisten siegt vor Wolfsburg und Borussia Dortmund.

Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Der erste Spieltag der Bundesliga-Geschichte war noch nicht absolviert, da hatte das U 19-Osterturnier des BV 04 Düsseldorf bereits den ersten Sieger. Fortunas Stadtrivale TuRU gewann 1963 die Premiere der Jugend-Fußball-Veranstaltung an der Roßstraße. Die nun schon 52. Auflage ging gestern mit dem Sieg von Red Bull Salzburg (1:0 gegen Wolfsburg) zu Ende, dessen Mannschaftskapitän den Pokal aus den Händen von Schirmherr Uwe Kamps in Empfang nahm.

Der 49-Jährige, der von 1982 bis 2004 in 390 Spielen das Tor von Borussia Mönchengladbach hütete, hatte auch erst vor der dritten Austragung des traditionsreichen Turniers das Licht der Welt erblickt. Seine Karriere könnte aber vielleicht diesem Turnier zu verdanken haben.

„Ich bin in der Jugend von Wersten zum BV 04 gewechselt und habe dann 1981 sowie 1982 am Ostertunier teilgenommen. Dabei haben mich Gladbacher Scouts entdeckt und zum Bökelberg geholt“, erzählte Kamps, der trotz seiner Tätigkeit als Torwarttrainer der dortigen Borussia an beiden Ostertagen den Weg zur Roßstraße fand. „Dieses Jahr spielt das Wetter prima mit, und auch die Qualität der Spiele kann sich sehen lassen“, sagte Kamps. Zwischen 1500 und 2000 Fans pro Tag fanden den Weg auf die Anlage in Derendorf. „Damit sollten wir mit einer schwarzen Null abschließen können“, sagte Martin Meyer.

Der Organisations-Chef konnte im zehn Teams umfassenden Teilnehmerfeld mit dem deutschen A-Jugendmeister VfL Wolfsburg sowie RB Salzburg gleich zwei Neulinge begrüßen. Und beide bestritten auch noch das Finale. „Für uns ist dies das qualitativ beste Turnier, an dem wir bislang teilgenommen haben.

Die Organisation ist hervorragend und meine Spieler werden hier auf einem ganz hohen Niveau gefordert“, sagte Salzburgs Trainer Thomas Letsch. Eine Prüfung, welche die „Jungbullen“ bravourös meisterten. Schon nach den ersten drei gewonnenen Spielen stand der Einzug ins Halbfinale fest.

Der 45-jährige Esslinger ist seit September 2012 für die Jugend bei RB verantwortlich. Kurz zuvor waren die Senioren der „Mozartstädter“ in der Champions-League-Qualifikation gegen Düdelingen aus Luxemburg peinlichst gescheitert.

Ein Debakel, aus dem der Klub seine Lehre zog. „Die Zeit, wo mit Geld alternde Stars geholt wurden, ist vorbei. Jetzt bilden wir Talente aus, von denen es sicher einige in die A-Mannschaft schaffen. Und die richtig guten schicken wir nach Leipzig“, sagte Letsch (“ siehe auch Artikel unten).

Noch immer wird Salzburg wegen der finanziellen Unterstützung eines Herstellers von Energiegetränken kritisch beäugt. In diesen Tenor jedoch mochte Uwe Kamps nicht mit einstimmen.

„Sehen Sie sich doch die zwei Teams an, die da gerade spielen“, sagte Kamps, deutete auf die Partie Wolfsburg gegen Leverkusen und ergänzte: „Die werden ebenso massiv von Großunternehmen unterstützt.“ Denn schließlich sollen auch ihre Talente von der Roßstraße auf die große Bühne gelangen.

Die Österreicher triumphierten jedenfalls bei der 52. Auflage um die U19 Champions Trophy völlig verdient. Das Team von Marco Letsch festigte in einem tollen Halbfinale den Mitfavoriten Dinamo Zagreb mit 5:0 ab und behielt auch im Endspiel gegen den den amtierenden Deutschen A-Juniorenmeister VfL Wolfsburg mit 1:0 die Oberhand.

Salzburg hatte das homogenste Kollektiv mit den besten Individualisten. Die kroatischen Gäste von Dinamo Zagreb sicherten sich am Ende den dritten Platz im Elfmeterschießen gegen Borussia Dortmund. Insgesamt war das fußballerische Niveau höher angesiedelt als im Vorjahr.