Fußball/Champions Trophy: Turniersieger Red Bull Salzburg setzt auf Talentförderung

Red Bull Salzburg: Agieren statt reagieren

Foto: Ingel

Düsseldorf. Die Zuschauer staunten nicht schlecht, als Red Bull Salzburg gestern den bis dahin ungeschlagenen Geheimfavoriten Dinamo Zagreb im Halbfinale mit 5:0 demontierte. Ein Tor war spektakulärer als das andere. Vor allem der wieselflinke Elvis Osmani sowie der technisch beschlagene Sturmtank Raphael Dwamena bestätigten ihre Leistungen aus den Vorrundenspielen.

„So einfach, wie es aussah, war das nicht. Wir haben einfach nur zum richtigen Zeitpunkt die Treffer gemacht“, sagte Trainer Thomas Letsch nach dem Abpfiff bescheiden. „Wir sind mit einer jungen Mannschaft nach Düsseldorf gekommen, um zu lernen. Das hat gut funktioniert, wir haben uns in jedem Spiel weiterentwickelt“, fügt der Coach freundlich hinzu.

Die Nachwuchsarbeit bei den Red-Bull-Clubs in Salzburg und Leipzig folgt einem genau ausgeklügelten roten Faden. „Der beginnt bei den Bambini und setzt sich bis in den Profibereich kontinuierlich fort“, erklärt Letsch. „Alle Teams verfolgen ein- und dieselbe Philosophie auf dem Platz: Agieren statt Reagieren, gegen den Ball spielen und den Gegner zu Fehlern zwingen und dann ballorientiert, aber diszipliniert den Weg nach vorne suchen. Damit haben wir vor zwei Jahren begonnen, das trägt jetzt Früchte“, doziert der Trainer.

Dafür suchen die Verantwortlichen in Salzburg und Leipzig keineswegs nur Talente in der unmittelbaren Umgebung. „Wir haben auch Fußball-Akademien in New York, Brasilien und bis vor kurzem in Ghana, wo Scouts unterwegs sind. Eine Aufnahme ist aber immer damit verbunden, der schulischen Ausbildung einer ebenso großen Bedeutung beizumessen wie der sportlichen.“ In Ghana wurde auch der 18-jährige Raphael Dwamena entdeckt. „Er wird seinen Weg ganz bestimmt gehen“, ist Letsch sich sicher.