Fußball/DSC 99: Der schnelle Rückzug von Trainer Jörg Deuß

In der Winterpause macht der Coach Schluss. Der Grund ist permanente Kritik.

Düsseldorf. Jörg Deuß, Trainer des Fußball-Bezirksligisten DSC 99, tritt zur Winterpause von seinem Amt zurück. Somit wird er den Aufsteiger morgen im Heimspiel gegen RW Lintorf letztmals betreuen. Deuß übernahm den Traditionsklub von der Windscheidstraße im Sommer 2005. Unter seiner Regie stieg der DSC aus der Bezirksliga ab, in der vergangenen Saison feierte man nach einer souveränen Saison in der Kreisliga A dann den Wiederaufstieg.

Deuß begründete seine Entscheidung mit der permanenten Kritik an seiner Arbeit, die aus Teilen der Mannschaft seit Saisonbeginn geübt worden sei. "Vier Spieler waren ständig unzufrieden, sei es mit dem System, dem Training oder der Aufstellung. Da diese Spieler ihre Meinung auch öffentlich kundgetan haben, sah ich keine Basis für eine weitere Zusammenarbeit in der Rückrunde", erklärte Deuß.

Konsequenz wäre folglich die Suspendierung der vier Spieler gewesen, deren Namen Deuß nicht nennen wollte. Hinter diesem Schritt hätte auch der Vorstand des DSC gestanden.

Deuß entschied sich im Sinne des Vereins anders: "Wir haben hier eine gute Mannschaft aufgebaut, mit der man dieses Jahr normalerweise nicht absteigen kann. Hätten wir die Spieler suspendiert und, schlimmer noch, wären ihnen andere gefolgt, stünde man wieder dort, wo wir vor zwei Jahren standen und müssten von vorn anfangen."

Ein Nachfolger soll noch vor Weihnachten gefunden werden. Vorstandsmitglied Ralf Strangulis: "Ich bedanke mich bei Jörg Deuß für die gute Zusammenarbeit. Ich habe noch nie einen ähnlich loyalen Trainer erlebt. Selbst bei einer solchen Entscheidung zuerst an den Verein zu denken, ist einmalig."

Über das weitere Vorgehen wird in den nächsten Tagen beraten. Dabei sind als neuer Trainer sowohl eine externe Dauer- als auch eine interne Übergangslösung bis zum Saisonende möglich. "Wir haben nichts in der Schublade."