Fußball: Florenz zählt zu den Gewinnern beim SC West

Düsseldorf. Jannick Florenz zählt zweifellos zu den Gewinnern des personellen Umbruchs, den der Fußball-Niederrheinligist SC West im Sommer vollziehen musste.

Dass zahlreiche Leistungsträger wie Dennis Rossow den Klub im Sommer verließen, sieht er mit einem weinenden und einem lachenden Auge. "Gerade von Dennis konnte ich eine Menge lernen", sagt der 21-jährige Abwehrspieler.

"Aber nun habe ich natürlich auch die Gelegenheit, regelmäßig zu spielen", sagt Florenz. Das war in den vergangenen Spielzeiten selten der Fall. Das nötige Talent konnte man dem technisch beschlagenen Verteidiger zwar nie abstreiten. Dennoch kam Florenz meist nur dann zum Einsatz, wenn sich einer der Etablierten verletzte.

In dieser Saison nun zählt Florenz zu den gesetzten Akteuren und darf fest davon ausgehen, auch am Sonntag im Heimspiel gegen den SV Straelen mit Rene Bogesits die Innenverteidigung bilden zu dürfen. Florenz macht kein Hehl daraus, dass diese Begegnung für ihn eine besondere ist. Denn unter dem heutigen Straelener Trainer Holger Gässler verpasste Florenz als B-Jugendlicher den Sprung in Fortunas U17-Mannschaft.

"Nachtragend bin ich deshalb nicht. Aber natürlich bin ich besonders heiß auf dieses Spiel", bemerkt Florenz. Für ihn endete damals bei der Fortuna eine Zeit, die so hoffnungsvoll begonnen hatte. In der C-Jugend spielte sich Florenz am Flinger Broich in den erweiterten Fokus der Junioren-Nationalmannschaft und von Borussia Mönchengladbach. Doch der Nachwuchsmann ließ sich zu einem Verbleib bei der Fortuna überreden. "Im Nachhinein wäre ich doch mal besser gegangen", erklärt Florenz und blickt zurück.

Die Wehmut darüber hält sich inzwischen jedoch in Grenzen. Schwere Knieverletzungen lehrten den Auszubildenden in der Zwischenzeit die Gewissheit, dass die sportliche Karriere schnell am seidenen Faden hängen kann. Mühsam kämpfte sich Florenz nach längerer Auszeit wieder auf das Niveau zurück, auf dem er sich jetzt befindet.

Der Traum vom Fußballprofi ist nun allerdings ausgeträumt. Stattdessen bereitet sich der beim CfR Links aufgewachsene Kicker nun auf die berufliche Karriere abseits des grünen Rasens vor. "Im Oktober beginnt mein 18-monatiges Praktikum bei der Fortuna. Dort darf ich in verschiedene Abteilungen reinschauen", freut sich Florenz und darf sich erneut als Gewinner fühlen.