Fußball: Lehrstunde für die Turu
Bittere Niederlage für Harald Becker bei seiner Heimpremiere gegen den Ex-Verein.
Düsseldorf. So hatte sich Harald Becker seine Heimpremiere in der Fußball-Niederrheinliga nicht vorgestellt. Im ersten Pflichtspiel vor eigenem Publikum wollte Turus neuer Trainer seinem Ex-Verein, Union Solingen, eins auswischen. Doch nach 90 Minuten im Stadion an der Feuerbachstraße tanzte nur die mit 4:1 (0:0) siegreiche Gäste-Elf so ausgelassen wie die Hockey-Nationalmannschaft nach dem Gewinn der olympischen Goldmedaille.
Becker hingegen war alles andere als zum Feiern zu Mute. "Dieses Spiel müssen wir erst einmal sacken lassen. In der zweiten Hälfte haben wir eine Lehrstunde erhalten, die wir unter der Woche analysieren müssen", sagte der Fußball-Lehrer mit versteinerter Mine.
Dabei hätte Becker noch zur Pause alle diejenigen ins Reich der Phantasten verwiesen, die auf ein solches Endresultat getippt hätten. Denn zumindest in der Anfangsphase hielten die taktisch diszipliniert verteidigenden Oberbilker die Partie gegen routinierte Solinger offen. Doch ausgerechnet einer von Beckers ehemaligen Schützlingen führte die Union auf die Siegerstraße.
Serdar Özdemir nahm einen zu ungenauen Abwurf von Jonas Agen aus rund 30 Metern volley und beförderte den Ball auf diese Weise in den Winkel (48.). Der Treffer Marke "Tor des Monats" gab den Gästen Sicherheit. Und schon kurz darauf schien die Partie nach Yotlas Lupfer über Jonas Agen bereits entschieden (55.).
Doch ein Missverständnis zwischen Solingens Keeper Dennis Prostka und Markus Weiß brachte die Turu zurück ins Spiel. Hakans Simsek brauchte nur ins leere Tor einzuschieben (56.). Kurz darauf agierte der Angreifer zu uneigennützig und vermasselte die Chance zum 2:2. Stattdessen schoß Ahmet Gökbayrak danach einen Bock. Er brachte Ex-Turu-Akteur Miguel Lopez-Torres ins Spiel. Der erzielte das 3:1 (60.) und legte Montag auch noch das vierte Tor auf (72.).
Die nun längst frustierten und in der Abwehr entblößten Hausherren hatten Glück, dass sich die Gäste in der Schlussphase an der Schönheit des Spiels ergötzten, anstatt auf weitere Treffer aus zu sein. Doch auch das konnte Harald Becker nicht trösten.