Fußball-Niederrheinliga: Die Turu lässt Nounouh ziehen
Beim SC West gibt es nach dem missglückten Start noch Ruhe vor dem Sturm. Die Turu muss in Wülfrath antreten.
Düsseldorf. In einer Hinsicht unterscheidet sich der Profi- vom Amateurfußball nicht: Der Trainer ist hier wie dort das schwächste Glied in der Kette. Bereits nach sieben Spieltagen erwischte es nun ausgerechnet den mit Abstand prominentesten Übungsleiter der sechstklassigen Niederrheinliga: Uwe Weidemann musste beim KFCUerdingen am Montag seinen Spind räumen. Dem Ex-Profi und ehemaligen Trainer von Fortuna Düsseldorf zu Regionalliga-Zeiten wurde die ehrgeizige Zielsetzung des Traditionsvereins zum Verhängnis. In Krefeld soll in dieser Spielzeit unbedingt der Aufstieg in die NRW-Liga her. Doch mit nur zehn von möglichen 21 Punkten hinkt der KFC auf Rang zehn schon im ersten Saisondrittel meilenweit den eigenen (hohen) Ansprüchen hinterher.
Wie gut, dass die Anforderungen beim SC West andere sind und das Umfeld ruhiger ist. Denn gemessen an Uerdinger Verhältnissen müsste Michael Kezmann ebenfalls um seinen Trainerjob bangen. Zwei Unentschieden und ein Sieg sind die magere Ausbeute des Tabellenvorletzten, der sich nach einer starken letzten Spielzeit eigentlich in sicheren Gefilden aufhalten wollte. Doch trotz der sportlichen Misere erfreut sich Michael Kezmann der Rückendeckung der Verantwortlichen. "Ich kann hier noch in Ruhe arbeiten", sagt der Trainer der Oberkasseler.
Vielleicht kann sich Kezmann am Sonntag entscheidende Ratschläge holen, wie man eine Mannschaft nach oben führt. Zu Gast an der Schorlemerstraße ist das Überraschungsteam des 1.FCViersen. Die Elf vom Hohen Busch entkam in der vergangenen Saison nur knapp dem Abstieg und setzt nun unter ihrem neuen Trainer Axel Malchow zum Höhenflug an. Malchow, früher Assistenzcoach bei der Fortuna, belegt mit seiner runderneuerten Elf derzeit den zweiten Rang unmittelbar hinter der Turu.
Bei ihr sorgte Hassan Nounouh am vergangenen Wochenende für Gesprächsstoff. Nachdem er vor dem Spiel gegen Hiesfeld trotz der Verletzung seines Konkurrenten Marc Sesterhenn von seiner Nichtnominierung für die Startelf erfuhr, verließ Nounouh wortlos die Kabine.
"Ich habe lange genug geduldig auf meine Chance gewartet. Unter diesem Trainer spiele ich nicht mehr", meinte der sichtlich frustrierte Abwehrspieler. Auch für Frank Zilles ist das Kapitel Nounouh endgültig abgeschlossen. "So etwas habe ich in meiner langen Laufbahn noch nicht erlebt", sagt der Trainer. Im Auswärtsspiel beim 1.FC Wülfrath dürfte Marc Sesterhenn wieder zur Verfügung stehen. Der Ex-Fortune nahm unter der Woche wieder am Mannschafts-Training teil und ist wieder fit.