Fußball: SC West und das Verwirrspiel um Nils Dames
Gesperrt, spielberechtigt, gesperrt und wieder spielberechtigt — Verband ist uneins.
Düsseldorf. Beim Fußball-Landesligisten SC West sorgt Nils Dames bisher für die meisten Schlagzeilen. Am ersten Spieltag sorgte der aus Wehen-Wiesbaden neu gekommene Mittelfeldspieler mit drei direkt verwandelten Freistößen gegen den SV Hilden-Nord für Furore. Kurz darauf lieferte Dames eher unfreiwillig Gesprächsstoff.
Seine Gelb-Rote Karte im Derby gegen den DSC 99 produzierte allerorts Verwirrung. Dames wurde mit einer — seit dieser Spielzeit in Amateurligen eingeführten — siebentägigen Sperre belegt. Weil das nächste Spiel gegen Vohwinkel aber erst acht Tage später stattfand, setzte ihn Trainer Marcus John guten Gewissens ein.
Was folgte, war ein Protest der mit 0:3 unterlegenen Vohwinkeler und eine Vier-Wochen-Sperre für Dames wegen eines Einsatzes ohne Spielgenehmigung. Der SC West setzte sich erfolgreich zur Wehr. „Wir haben uns vom Staffelleiter und Verband grünes Licht geholt, Dames einsetzen zu dürfen“, sagt John, der seinen Schützlinge schon in den letzten beiden Partien wieder in die Startelf berief.
Offenbar haben die Funktionäre eingesehen, dass sie bei der Umsetzung der neuen Sperr-Regelungen in Amateurligen noch Feinjustierungen vornehmen müssen. „Das war der erste Fall dieser Art, von daher bewegten sich hier alle noch in einer Grauzone“, sagt John. Unklar ist noch, was mit dem Einspruch des FSV Vohwinkel passiert.
Der SC West holte sich vorsorglich rechtlichen Beistand und bot sogar ein Wiederholungsspiel an. Die Entscheidung steht noch aus. Am kommenden Wochenende haben die Oberkasseler spielfrei. Auch das geplante Testspiel gegen den Oberligisten SV Sonsbeck findet nicht statt. Der Gegner sagte kurzfristig ab.