Fußball: TuRU bleibt bescheiden

Zurück an der Spitze: „Nur“ ein 2:0 springt für die dominierende Elf von Frank Zilles heraus.

Düsseldorf. Es hätte ein historischer Nachmittag werden können. Im Heimspiel gegen den VfL Rhede versäumte es der Fußball-Niederrheinligist TuRU die vereinseigene Geschichte um ein Kapitel zu erweitern. Die Torchancen, die die haushoch überlegenen Oberbilker gegen überforderte Gäste versiebten, hätten gut und gerne gereicht, um alle verbleibenden Spiele in der Hinrunde für sich zu entscheiden. Letztlich blieb es vor 200 Zuschauern bei einem mehr als verdienten 2:0 (1:0)-Sieg der Heimmannschaft, die somit wieder die Tabellenführung übernimmt.

TuRUs Trainer Frank Zilles hatte nach Spielschluss sogar schon Mitleid mit den Seinen. "Die Jungs wollen ja, das erkenne ich. Aber leider treffen wir momentan in den entscheidenden Szenen die falschen Entscheidungen", sagte Zilles. Dabei war es im Prinzip noch nie so einfach wie gestern, das Gespür für die Situation wiederzuerlangen. Denn die TuRU konnte schalten und walten wie sie wollte. Mit dem frühen 1:0 nach drei Minuten hatte die von links hinten nach rechts vorne beorderte "Allzweckwaffe" Dennis Homann auf Pass von Sebastian Schweers für einen vielversprechenden Auftakt gesorgt.

Rhede zeigte sich geschockt und ließ neben technischer und taktischer Qualität fortan auch jegliches Aufbäumen vermissen. Doch was die Platzherren aus ihren Freiheiten machten, war enttäuschend. Sicher - bei Chancen von Homann (14.) oder Schweers (17., 26.) zeigte sich VfL-Keeper Mike Welling auf dem Posten. Doch ein Vielfaches ähnlicher Gelegenheiten ließen die im entscheidenden Moment inkonsequenten und fahrigen Gastgeber leichtfertig liegen. Immerhin zahlte sich Frank Zilles’ unerschütterliches Vertrauen in Miguel Lopez-Torres noch aus. Der spürbar verunsicherte Torjäger schob den Ball nach Pass von Marco Nikolic aus kurzer Distanz zum 2:0 ein (60.).

Auf dieses Tor wären die Oberbilker beinahe noch angewiesen gewesen. Denn Rhedes Stefan Radefeld stand in Hälfte zwei dank seiner Schnelligkeit drei Mal frei vor TuRus aufmerksamen Prostka-Vertreter Marc Ernzer. Ein Torerfolg der Gäste wäre nach der gezeigten Darbietung freilich genauso lächerlich gewesen wie die Chancenverwertung der TuRU.