Fußball: Turu weiß endlich wieder, wie sich ein Sieg anfühlt
Niederrheinligist feiert in Homberg den ersten Dreier. Seiter und Kizilaslan fliegen vom Platz.
Düsseldorf. Im Abstiegskampf kann ein Fußballspiel auch schon einmal zur Qual geraten. Wer Turus Trainer Michael Habermann am Sonntag während der 90 Niederrheinliga-Spielminuten im Homberger PCC-Stadion beobachtete, musste Mitleid bekommen.
Wie ein werdender Vater, der ungeduldig vor dem Kreißsaal auf die Geburt des ersten Kindes wartet, stapfte Habermann unermüdlich in seiner Coachingzone hin und her, dabei entweder den Kopf schüttelnd oder die Hände fassungslos vor das Gesicht schlagend.
Immerhin: Für den nervlich angeschlagenen Habermann gab es mit dem Schlusspfiff ein Happyend. Tore von Ahmet Gökbayrak und Tansu Tokmak genügten, um beim VfB Homberg mit 2:1 die Oberhand zu behalten und endlich den ersten Saisonsieg einzufahren.
Über das "Wie" fragte am Ende auf Seiten der Turu niemand mehr. "Wichtig war heute nur, dass die Jungs endlich wieder mal spüren, wie sich ein Sieg anfühlt", meinte Co-Trainer Toni Munoz. Insofern hatte der regnerische Nachmittag in Duisburg aus Sicht der Oberbilker doch etwas Gutes.
Spielerisch hingegen boten die Blau-Weißen auch im zweiten Spiel unter der Regie von Michael Habermann nur Magerkost an. "Man merkt deutlich, dass der Mannschaft in der momentanen Stresssituation auch die einfachen Dinge mit Ball schwerfallen", sagte Habermann.
Dabei begann die Partie nach Maß. Bereits nach sieben Minuten nickte Ahmet Gökbayrak eine Ecke zur Führung ein. Diese jedoch machte Hombergs Sogolj mit einer schönen Direktabnahme kurz darauf wieder zunichte (16.). Die Freude der Platzherren hielt ebenfalls nur kurz an. Dann musste VfB-Kapitän Markus Steinke nach einer harten Attacke gegen Tansu Tokmak mit Rot vom Platz (21.).
Als Tokmak drei Minuten später einen der wenigen durchdachten Angriffe überlegt zum 2:1 abschloss (24.), schienen die Weichen schon früh auf Sieg gestellt. Doch das Spiel der Habermann-Elf blieb auch in Überzahl erschreckend einfallslos und fehlerhaft.
In einer ganz schwachen zweiten Hälfte sorgte nur der Unparteiische für Unterhaltung. Er schickte zunächst Seiter (54.) und dann Kizilaslan (88., Schwalbe) mit Gelb-Rot vom Platz. Homberg fehlte die Qualität und Kraft, um das Spiel noch zu drehen. Neben der Partie verloren die Duisburger nach dem Schlusspfiff auch noch Torschütze Sogolj mit Rot.