Fußball: TuRUs neue Rolle als Underdog

Nach vielen Jahren als Favorit sind die Erwartungen in Oberbilk gesunken. Für Trainer Frank Zilles ist das kein Problem.

Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Auch für Frank Zilles ist die augenblickliche Situation ein Stück Neuland. Seitdem der Ex-Profi auf der Trainerbank der TuRU sitzt, musste er stets mit der Favoritenbürde leben. „Wir wurden eigentlich immer zu den Meisterschaftsanwärtern gezählt, schon bevor das erste Spiel ausgetragen wurde“, erinnert sich Zilles zurück. In diesem Jahr ist er diese Last los.

Die Erwartungen an seine neuformierte Mannschaft wurden vor dieser Spielzeit anscheinend nicht ganz zu Unrecht deutlich reduziert. Nach zehn Spielen befinden sich die in der Vergangenheit erfolgsverwöhnten Oberbilker im Abstiegskampf wieder. „Natürlich ist das nun eine ganz andere Herausforderung, der ich mich aber gerne stelle“, erklärt Zilles.

Mut dürfte dem Coach die jüngste Partie gegen den VfB Hilden machen. Zwar unterlag die TuRU 0:1. Doch ein Qualitätsunterschied war gegen den Tabellenvierten über weite Strecken nicht zu erkennen. „Das Einzige, was uns abging, war die Konsequenz vor dem Tor“, monierte Zilles.

Wer weiß, wie die Partie ausgegangen wäre, wenn Yannick Salem und Nikola Aleksic nicht frühzeitig verletzungsbedingt hätten ausgewechselt werden müssen. „Es trifft uns leider immer wieder auf das Neue. Und meist trifft es dann auch noch Jungs, die bei uns eine tragende Rolle einnehmen sollen“, hadert Zilles mit dem Verletzungspech.

Es ist deshalb gut möglich, dass die Blau-Weißen doch noch einmal personell nachlegen. Mit dem Regionalliga-erfahrenen Saban Ferati trainiert seit vier Wochen ein interessanter Offensivakteur mit. „Er hält sich derzeit nur bei uns fit“, sagt Zilles über den ehemaligen Velberter.

Doch TuRUs Trainer lässt auch keinen Zweifel daran, dass Ferati seiner Elf helfen könnte. „Er kann auch aus dem Nichts Tore schießen“, preist Zilles die Vorzüge des 24-Jährigen an. Noch ist der Mazedonier jedoch kein ernsthaftes Thema für die TuRU und daher auch keine Option für die Begegnung beim 1. FC Bocholt am Sonntag.

Dass der Aufsteiger auf Platz drei deutlich besser als sein Team aus den Startlöchern gekommen ist, überrascht Zilles nicht. „Bocholt ist kein normaler Aufsteiger. Fast jeder Spieler hatte bei denen doch vorher schon einmal in der Oberliga gespielt.“