Düsseldorf. Mit einer Leistung, die Mut macht für die schweren Aufgaben im neuen Jahr, verabschiedete sich der Fußball-Verbandsligist SC West am Freitagabend in die Winterpause. Zwar kam die Mannschaft von Olaf Ketzer auf eigenem Platz "nur" zu einem 1:1 gegen den 1. FC Wülfrath. Doch die Art und Weise, mit der die abstiegsbedrohten Oberkasseler den als Tabellendritten angereisten Gästen entgegen traten, stimmt zuversichtlich, dass das Potenzial des Aufsteigers ausreicht, um die Klasse zu erhalten. Olaf Ketzer war trotz der guten Vorstellung seines Teams unter dem Strich unzufrieden. "Wir haben zwei ganz wichtige Punkte für den Klassenerhalt verschenkt", sagte der 37-Jährige. Die Vielzahl an Chancen, die sich seine Elf endlich einmal wieder erspielte, hätte reichen müssen, um eine ganze Reihe von Spielen für sich zu entscheiden. Letztlich traf aber nur Simon Schaefers - nach gerade einmal 30 Sekunden. Bereits mit dem ersten Angriff der Partie hatten die Hausherren die Wülfrather Abwehr über die linke Seite ausgehebelt. Schaefers brauchte nichts anderes zu tun, als aus vollem Lauf seinen Fuß in die scharfe, flache Hereingabe zu halten und so den Ball unter die Latte ins Netz des Wülfrather Tores zu lenken.

Zu viele ausgelassene Chancen kosten SC West den verdienten Sieg

Die frühe Führung spielte dem SC West in die Karten. Wülfrath rannte nun an, doch die Oberkasseler Defensivabteilung, in der auch Rene Bogesits nach mehrwöchiger Verletzungspause wieder mitwirkte, stand endlich einmal sicher. Aus einer kompakten Abwehr heraus gelang es der Ketzer-Elf immer wieder, Nadelstiche zu setzen. Einzig der Abschluss der gut vorgetragenen Konter wollte nicht gelingen. So vergaben Rossow, Ben Lharbi und Körs das vielleicht vorentscheidende 2:0. Nach dem Seitenwechsel ähnelten sich die Bilder. Wülfrath mühte sich um den Ausgleich, doch die besseren Chancen besaß der SC West. Die Strafe für die Nachlässigkeiten im Abschluss folgte auf dem Fuß. Einen wenig druckvollen Kopfball von Lewis Asamoah, dem kleinen Bruder von Bundesliga-Profi Gerald, ließ Torhüter Dennis Hrncic zum Ausgleich über die Linie passieren (77.). Zwar zweifelte Ketzer die Gültigkeit des Treffers wegen einer angeblichen Abseitsstellung des Schützen an. Doch die Punkte ließ der Tabellendreizehnte nicht in dieser Szene liegen. Auch nach dem Ausgleich besaßen die Platzherren noch genügend Gelegenheiten, den "Dreier" einzufahren. Letztlich hatte es sich der SC West selbst zuzuschreiben, nicht als Sieger vom Platz gegangen zu sein.