Galopprennen: Erfolgsgewohnter Sascha Smrczek
Der Trainer vom Grafenberg. Sonntag beginnt die Saison.
Düsseldorf. Düsseldorf ist ein Mekka des Turfs. Sagen die Düsseldorfer. Mehr als 100 000 Besucher verfolgten im vergangenen Jahr elf Renntage.
Sascha Smrczek ist dabei der erfolgreichste Düsseldorfer Trainer auf dem Grafenberg. Smrczek reitet diesmal bei der Trainingseinheit mit, eigentlich ein ungewohntes Bild. Denn normalerweise überwacht er von der Tribüne aus das morgendliche Training, nachdem er Anweisungen zum Pensum jedes Galoppers an seine Reiter weitergegeben hat.
„Manchmal packt es mich, selbst auf dem Rücken eines Vollblüters zu sitzen“. Doch mittlerweile hat der 39-Jährige als Trainer alles im Blick. Er ist einer der zehn besten in Deutschland. 2011 war das erfolgreichste Jahr seiner Karriere. 53 Jahressiege, darunter 38 Erfolge im Inland und 15 Auslandstreffer bei einer Gesamtgewinnsumme von über 560 000 Euro stehen für die erfolgreiche Arbeit, die auf dem Grafenberg geleistet wird.
Aktuell werden dort 93 Pferde auf ihre jeweiligen Rennen vorbereitet. Der Grafenberg ist der größte und erfolgreichste Trainingsstall, der unter Regie des gebürtigen Rotenburgers steht. 2005 reiste Smrczek mit nur 16 Pferden von Dortmund in die Landeshauptstadt.
Es sollte ein richtungsweisender Wechsel sein, auch wenn sich der Trainer seiner alten Heimat weiter verbunden fühlt. „Mit 16 hat alles in Dortmund begonnen. Dort habe ich jede Menge gelernt. In Düsseldorf fühle ich mich gut, aber den Erfolg als Trainer habe ich natürlich vor allem den Pferden zu verdanken. Wir haben uns von Saison zu Saison gesteigert.“
Prince Flori ist das beste Beispiel. Der jetzt neunjährige kleine Hengst mit dem großen Kämpferherzen wurde mittlerweile nach England verkauft und ist dort ein gefragter Deckhengst.
Unter der Ägide von Sascha Smrczek avancierte der Lando-Sohn zum Gruppe I-Sieger mit dem Erfolg im Großen Preis von Baden und wurde folgerichtig zum Galopper des Jahres in Deutschland gewählt. Daneben gewann er auch die Wahl zu Düsseldorfs Galopper des Jahres in 2006, 2007 und 2008. „Wir konnten eigentlich jedes Jahr mit der Bilanz zufrieden sein.“
Außerdem formte der Trainer den Hengst Lucas Cranach zum Spitzengalopper, der im Laufe des Jahres nach Australien verkauft wurde und auch in seiner neuen Heimat starke Leistungen zeigt. Mit den Erfolgen wuchs auch das Smrczek-Team auf 15 Angestellte an.
Im Spätsommer kam auch der ehemalige Jockey Henk Grewe als Trainerassistent hinzu. Er ist seitdem die rechte Hand des Trainers. „Da kann man auch mal beruhigt in Urlaub fahren“, sagt Smrczek. „Henk weiß, wie ich ticke, er bringt viel Erfahrung aus dem Rennsattel mit.“ Ein Duo, dass den Grafenberg zurück in die Erfolgsspur brachte.